Im Innenhof des Museums für Angewandte Kunst hält ein Friedensengel kein Friedenssymbol, sondern eine Farbpalette in den Händen.
Schock-Werners Adventskalender 7Was hinter dem Innenhof des Museums für Angewandte Kunst Köln steckt
Das Kölner Museum für Angewandte Kunst (MAKK) profitiert von der direkten Nachbarschaft zur Minoritenkirche: Der Museumsbau umschließt den ehemaligen Kreuzgang des zugehörigen Klosters, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Pläne für den Wiederaufbau stammten vom berühmten Nachkriegsarchitekten Rudolf Schwarz (1897 bis 1961). Das MAKK war sein erster wichtiger Bau für Köln.
MAKK Köln: Innenhof besticht mit Brunnen und Grün
Typisch für Schwarz ist die gekonnte Einbeziehung historischer Architektur in eine entschieden moderne Formensprache. In diesem Fall hat er einen Flügel des gotischen Kreuzgangs gegen Wände aus Beton und Backstein abgesetzt. Damit hat er eine ansprechende Rahmung der Freifläche in der Mitte mit einem Brunnen, einem schönen Baum und einigen Sitzgelegenheiten entstehen lassen.
Die ornamentalen Wandreliefs und auch der sehr schöne Friedensengel, der diesen ohnehin friedvollen Ort noch einmal besonders als einen solchen ausweist, wurden 1956 von Ewald Mataré (1887 bis 1965) geschaffen. Bei genauem Hinsehen irritiert das Attribut, das der Engel in den Händen hält: nicht etwa eine Palme oder eine Taube als Friedenssymbol, sondern eine Farbpalette, dezent abgesetzt mit goldschimmernden Mosaiksteinen. Der Künstler wollte damit den Bezug zu dem Neubau an diesem Ort herstellen, der ursprünglich für die Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums bestimmt war.
Bis vor nicht allzu langer Zeit gab es hier auch ein Café-Restaurant. Es gehörte zu den Lieblingslokalen meines verstorbenen Mannes – wegen des guten Essens, aber auch, weil man so schön saß. Ich vermute, auch Leserin Hadwig Fonfara, der ich den Tipp fürs heutige Türchen im Adventskalender verdanke, ist gern hier eingekehrt. Und wer weiß? Vielleicht kehrt die Gastronomie ja irgendwann einmal zurück. Schön wär’s!