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Kölns städtebauliches SorgenkindRheinufer soll attraktiver werden – Trankgassenwerft wird autofrei

Lesezeit 3 Minuten
Trankgassen-Werft am Rheinufer zwischen Bastei und Zoobrücke, im Hintergrund sieht man den Dom.

Die Trankgassenwerft am Rheinufer zwischen Bastei und Zoobrücke wird gesperrt.

Politiker haben beschlossen, dass Busparkplätze zwischen Bastei und Zoobrücke wegfallen und die Trankgassenwerft für Autos gesperrt wird.

Die Rheinuferpromenade zwischen Bastei und Zoobrücke zählt seit Jahrzehnten zu den städtebaulichen Sorgenkindern Kölns und gehört für Fußgängerinnen und Fußgänger zu den nur wenig attraktiven Bereichen entlang des Flusses. Politik und Verwaltung haben schon vielfach angekündigt, den Abschnitt aufwerten zu wollen, doch bislang haben sich sämtliche Bemühungen zerschlagen – sei es aufgrund knappen Personals oder fehlenden Geldes.

Köln: Rheinufer soll attraktiver werden

Die Bezirksvertretung Innenstadt hat nun mit zwei Beschlüssen zumindest einen ersten Anlauf für eine Verbesserung genommen. Bereits im Dezember vergangenen Jahres sind die Busparkplätze zwischen Bastei und Zoobrücke weggefallen. Jahrzehntelang nutzten Busfahrer den Bereich, um ihr Fahrzeug abzustellen, während die Fahrgäste die Innenstadt besuchten. Die Busse können für einen längeren Aufenthalt am dafür ausgewiesenen Busparkplatz am Kuhweg in Niehl kostenlos geparkt werden. Der Parkplatz besteht zwar bereits seit langer Zeit, er wurde aber eher ungern benutzt.

Jürgen Weinzierl, Vorsitzender des Verbandes nordrhein-westfälischer Omnibusunternehmen, hatte bereits 2019 kritisiert, dass dort Infrastruktur und ein Sicherheitskonzept fehlten. Was den Wegfall der Parkplätze am linken Rheinufer auf Höhe der Bastei angehe, sei auch er der Meinung, dass die Stadt diese entfernen könne. Dafür müsse aber der Buspark am Kuhweg gesichert und vernünftig bewirtschaftet werden. Das ist allerdings bis heute nicht der Fall, der Parkplatz ist unbewacht und eine Versorgung für die Fahrer fehlt ebenfalls. Der Kuhweg bleibt daher in der Busbranche weiterhin ein ungeliebtes Provisorium.

Bezirksvertretung beschließt Autoverbot auf der Trankgassenwerft

In einem zweiten Schritt hat die Bezirksvertretung Innenstadt jetzt beschlossen, die Trankgassenwerft – also jene Straße, die parallel zum Ufer und den ehemaligen Busparkplätzen verläuft – für den Autoverkehr zu sperren. Durch den Entfall der Reisebusparkplätze ist die gesamte Fahrbahn der Straße für den fließenden Verkehr nutzbar geworden. Auf der Trankgassenwerft gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.

„Die nunmehr sehr breit wirkende und gerade wirkende Fahrbahn birgt das Risiko, dass die Straße künftig von zu schnell fahrenden Fahrzeugen, gerade in den Abendstunden, genutzt wird“, heißt es in der Beschlussvorlage. Die Straße soll daher nur noch für die Belieferung der Rheinschiffe und als Haltestelle für die Rheinschifffahrtsgäste benutzt werden. Es liege daher „objektiv kein weiterer rechtlicher Grund für das Durchfahren der Straße“ vor.

Aktuell ist die Straße für den Verkehr allerdings ohnehin unzugänglich, da die Sanierung an der Bastei eine Einfahrt unmöglich macht. Es ist aufgrund der Unwägbarkeiten der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes derzeit nicht abzusehen, wann dieser Zustand endet.

Die Sperrung der Trankgassenwerft für den Autoverkehr soll zu einer dauerhaften Beruhigung des Rheinufers führen und Konflikten vorbeugen. Auch die Ahndung von Parkverstößen sei erleichtert, da die Einfahrt bereits am Anfang der Straße verboten ist.