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Filter funktionieren nichtStadt Köln will Holzkohlegrills auf der Weidengasse verbieten

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Anfang 2023 wurden die Filteranlagen für fünf Lokale auf der Weidengasse installiert.

Anfang 2023 wurden die Filteranlagen für fünf Lokale auf der Weidengasse installiert.

Ein Gutachten hat ergeben, dass die Geruchsfilter nicht funktionieren. Nun sollen die Holzkohlegrills stillgelegt werden.

Die Stadt hat rechtliche Schritte eingeleitet, um die Holzkohlegrills in den Restaurants an der Weidengasse stillzulegen. Die eingebauten Filteranlagen funktionieren den Ergebnissen eines Gutachtens zufolge nicht. Damit geht ein langjähriger Konflikt zwischen Anwohnern und den Lokalbetreibern zu Ende.

Nach Beschwerden von Nachbarn über Geruchsbelästigung durch fünf Holzkohlegrills hatte das Umweltamt die Belastungen in der Weidengasse von Gutachtern überprüfen lassen. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die zulässigen Geruchsbelastungen durch jedes Restaurant überschritten worden waren. Die Betreiber installierten daraufhin freiwillig Abluftreinigungsanlagen und investierten dabei nach eigenen Angaben mittlere fünfstellige Beträge.

Filter auf der Weidengasse galten als „Leuchtturmprojekt“

Nachdem die Abluftanlagen im Frühsommer 2023 eingebaut worden waren, gab es allerdings weiterhin Beschwerden über die Gerüche durch die Holzkohlegrillanlagen. Die Stadt schaltete deshalb erneut ein Gutachterbüro ein. Die Messungen ergaben in diesem Monat, „dass die installierten Anlagen nicht geeignet sind, die Gerüche in der Weidengasse auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß zu reduzieren“. Die Stadt habe nun weitere rechtliche Schritte eingeleitet. „Dieses Verfahren hat die Stilllegung der Holzkohlegrills zum Ziel“, teilte die Stadt am Donnerstag mit.

Als „Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Signalwirkung“ hatte Burkhard Wennemar, Vorsitzender des Bürgervereins Kölner Eigelstein, der zwischen Anwohnern und Lokalbetreibern seit langem vermittelt, den Einbau der Filter Anfang 2023 bezeichnet. Köln sei dabei bundesweit Vorreiter: Die Weidengasse sei die erste Straße, in der alle Gastronomen nach einem Geruchsgutachten freiwillig Filter einbauten.

Der Hersteller der Anlagen hatte seinen Angeboten eine Aussage des Tüv Nord beigelegt, nachdem die Überprüfung einer solchen Anlage bei einem Gastronomiebetrieb mit Holzkohlegrill in Hamburg in vier Messläufen Reinigungsleistungen zwischen 90 und 96 Prozent festgestellt worden waren. Das Gutachten liege der Stadt Köln nicht vor und könne aus Gründen des Urheberrechts und Datenschutzes seitens der Stadt Hamburg und dem Tüv Nord im Detail nicht veröffentlicht werden, so die Stadt Köln. Der Tüv Nord habe aber die Messung und die Ergebnisse bestätigt.