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Sanierung am HeumarktNeues Hauptgebäude der Kunsthochschule für Medien Köln eingeweiht

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Zu sehen ist der Eingangsbereich des neuen Hauptgebäudes der Kunsthochschule für Medien Köln.

Der Eingangsbereich des neuen Hauptgebäudes der Kunsthochschule für Medien Köln.

Die Sanierung des neuen KHM-Domizils am Heumarkt hat die Handwerkskammer 21 Millionen Euro gekostet.

Der Umzug vom Peter-Welter-Platz zum Heumarkt hatte schon Ende Februar begonnen. Nun ist das neue Hauptgebäude der Kunsthochschule für Medien, kurz KHM, das der benachbarten Handwerkskammer zu Köln (HWK) gehört, mit einem Festakt eingeweiht worden. Der Bezug des Gebäudes sei ein „absoluter Glücksfall“, sagte am Montag KHM-Rektor Mathias Antlfinger.

„Damit ist unsere Kunsthochschule nach jahrelangen Überlegungen zu anderen Standorten endlich zu Hause angekommen.“ Das Haus sei mit modernster Technik, einer neuen Fassade und einem „hohen Energiestandard“ ausgestattet. Der prominente Standort sorge für eine „größere Sichtbarkeit“ in der Stadt.

Handwerkskammer sanierte neues KHM-Gebäude

Nachdem ehemalige Mieter, darunter das Historische Archiv der Stadt, aus der Anfang der 1970er Jahre errichteten Immobilie ausgezogen waren, entschloss sich die Handwerkskammer Anfang 2019, sie umfassend zu sanieren. Haustechnik, Brandschutz und energetischer Zustand des zum Innenhof hin vier- bis fünfgeschossigen und zum Rhein hin elfstöckigen Gebäudeensembles seien veraltet gewesen, sagte HWK-Präsident Hans Peter Wollseifer.

Zunächst war im Gespräch, es an eine Hotelkette oder an verschiedene Bürogemeinschaften zu vermieten. Schließlich wurde die KHM, die rund 400 Studierende und 70 Lehrende zählt, auf den Leerstand aufmerksam, nahm Kontakt zur Handwerkskammer auf, und rasch zeigte sich, dass die Räume für eine Kunsthochschule hervorragend geeignet sind.

Zu sehen ist das neue Hauptgebäude der Kunsthochschule für Medien Köln von außen.

Zur Einweihung des neuen Hauptgebäudes der Kunsthochschule für Medien Köln gab es einen Festakt.

Schon länger war die KHM auf der Suche nach einer passenden Immobilie gewesen. Denn seit der ihrer Eröffnung im Jahr 1990, die mit der Einführung des einzigartigen, interdisziplinären Projektstudiengangs „Mediale Künste“ einherging, war sie kontinuierlich gewachsen, hatte Zug um Zug weitere Räume gemietet, schließlich einen Neubau dazugewonnen. „Zeitweilig schien es zu passen“, sagte Antlfinger. Doch das Wachstum setzte sich fort.

Nach Maßgabe des Hochschulentwicklungsplans benötigt die KHM 10500 Quadratmeter Nutzfläche. Auf mehrere Standorte wie den Filzengraben und die Rheingasse verteilt, standen ihr bis vor Kurzem aber nur 7700 Quadratmeter zur Verfügung. Im bisherigen Hauptgebäude am Peter-Welter-Platz nutzt sie nun vorübergehend nur noch zwei Etagen.

Neues Gebäude hat 21 Millionen Euro gekostet

Das neue Domizil am Heumarkt, ein L-förmiger Bau mit Turm, dessen Sanierung die Handwerkskammer 21 Millionen Euro gekostet hat, bietet 3300 Quadratmeter nutzbare Fläche. Hier haben das Rektorat, Büros für die Lehre und Verwaltung sowie neue Projektarbeits- und Seminarräume Platz gefunden, außerdem ein im Vergleich zum früheren Ausstellungsraum doppelt so großer „Raum für Kunst & Diskurs“, der von der Straße aus gut einsehbar ist. Im neunten Stockwerk gibt es eine Dachterrasse, die allen Hochschulangehörigen zur Verfügung steht.

Die KHM hat einen Mietvertrag für 30 Jahre unterschrieben. Vom Land NRW erhält sie 1,5 Millionen Euro pro Jahr für die Miete, hinzu kommen 1,3 Millionen Euro für die Erstausstattung mit Medientechnik, IT und Möbeln. Das neue Hauptgebäude sei ein „Garant“ dafür, „dass die Hochschule auch in Zukunft so erfolgreich sein wird, wie sie aktuell ist“, sagte Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, und wies beispielhaft darauf hin, dass KHM-Absolventin Steffi Niederzoll für ihren Debütfilm „Sieben Winter in Teheran", der ihr bei der jüngsten Berlinale schon zwei Auszeichnungen einbrachte, kürzlich den Deutschen Filmpreis erhalten hat.

Kunst und Medien – für diese Mischung stehe Köln „besonders glaubwürdig", sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker; daher passe die KHM, zu deren Lehrenden die Heinrich-Böll-Preisträgerin Kathrin Röggla zählt, „wunderbar hierher“. Im neuen Hauptgebäude komme viel zusammen, was eine interdisziplinäre Hochschule auszeichne. Von einem der zentralen Plätze der Stadt ausgehend, werde die KHM weiterhin „in die Stadtgesellschaft hineinwirken“.