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Kölner Frühlingsvolksfest gestartetDeutzer Kirmes nur in abgespeckter Form – Großer Unmut

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Wegen Anwohnerbeschwerden findet die Deutzer Kirmes, die am Samstag startete, nur verkürzt statt.

Die Osterkirmes auf der Deutzer Werft findet in diesem Jahr in abgespeckter Form statt. Das betrifft vor allem die Dauer. Statt wie früher 16 Tage stehen für das Frühlingsvolksfest, wie die Kirmes der Gemeinschaft Kölner Schausteller (GSK) auch genannt wird, nur neun Tage zur Verfügung. Eröffnung war am Karsamstag, das Ganze läuft mit Unterbrechungen bis Samstag, 22. April.

Am 11. und 12. April sowie vom 17. bis zum 20. April ruht der Betrieb. Außerdem schließt die Kirmes, die jeweils um 12 Uhr beginnt, an den Abenden früher als sonst, an den beiden Samstagen um 22 Uhr, an den übrigen Tagen um 21.30 Uhr. Für die Fahrgeschäfte ist schon eine halbe Stunde eher Schluss.

Grund für die Verringerung der Betriebszeiten sind Auflagen der Kommune. Nach Beschwerden von Anwohnern und einer Eingabe bei der Bezirksregierung wurde ein Lärmgutachten erstellt mit dem Ergebnis, dass die Stadt sich zum Handeln gezwungen sah, um dem „Freizeitlärmerlass“ des Landes NRW zu genügen.

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Deutzer Kirmes in Köln: Schausteller kritisieren Verkürzung

Dieser lässt immerhin einen gewissen Spielraum: Für „seltene Ereignisse“ sieht er vor, dass eine „gewisse Überschreitung der Immissionsrichtwerte“ in Kauf genommen werden kann, allerdings nur an nicht mehr als 18 Tagen eines Kalenderjahres und in diesem Rahmen auch nicht an mehr als zwei aufeinander folgenden Wochenenden.

Nach dieser Vorgabe hat die GKS entschieden, das Frühlings- und das Herbstvolksfest an je neun Tagen stattfinden zu lassen. Zufrieden ist sie damit keineswegs. Die Schausteller sehen sich in ihrer Existenz gefährdet, zumal sie auch mit den gestiegenen Energiekosten und Lebensmittelpreisen zurechtkommen müssen. „Wir machen das nicht als Hobby, sondern das ist unser Beruf“, sagte Willi Krameyer vom GKS-Vorstand, als am Mittwoch auf dem Festgelände das Kirmesangebot vorgestellt wurde.

Wir machen das nicht als Hobby, sondern das ist unser Beruf.
Willi Krameyer, GKS-Vorstand

Man setze darauf, dass die Kölner Politik etwas bewirken könne. So hat die Bezirksvertretung Innenstadt im März einstimmig eine Bitte an Oberbürgermeisterin Reker formuliert, sich bei der Landesregierung dafür einzusetzen, dass der „Freizeitlärmerlass“ so angepasst wird, „dass künftig Volksfeste und Kirmessen in angemessenem zeitlichem und wirtschaftlich darstellbarem Umfang stattfinden können“.

Feuerwerk und Familienrabatte aus Kostengründen abgeschafft

Am Mittwoch bot zudem Daniel Wolf die Unterstützung der IG Deutz für Handel, Gewerbe und Dienstleistungen an, deren Vorsitzender er ist. Ihm erschließe sich nicht, warum die neue Regelung eine Verbesserung sein solle. Die GKS ist auch deshalb enttäuscht, weil sie mit einem erweiterten Sicherheitskonzept darauf reagiert hat, dass die Polizei an einem Tag des Frühlingsvolksfests im vorigen Jahr wegen Tumulten einschreiten musste, und sich auch sonst bemüht, Störungen zu vermeiden.

Dazu gehören auch jetzt wieder Verkehrssperrungen, die Aufstellung von Mülltonen und Lärmmessungen. Die Bilanz nach dem vorigen Herbstvolksfest sei positiv ausgefallen, sagte Krameyer. Aus Kostengründen verzichtet die GKS diesmal auf das Feuerwerk; auch die Familientage mit ihren Rabatten wird es nicht geben. Zu den Attraktionen zählen unter anderem ein Riesenrad, die Achterbahn „Wilde Maus“, das „Aqualabyrinth“, ein Überkopfkarussell und viele Angebote für Kinder.

Zum ersten Mal dabei ist das Fahrgeschäft „Laser Pix“, eine interaktive Bahn, deren Passagiere Punkte sammeln können, indem sie auf Ziele schießen, die während der Fahrt auftauchen. Am Ostersonntag fand auf der Fläche des Autoscooters „Houseparty“ die traditionelle Ostermesse statt, die von Pfarrer Sascha Ellinghaus, Leiter der katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland, zelebriert wurde und zu der alle Besucher eingeladen waren.

Die GKS empfiehlt für sämtliche Kirmestage, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Wer mit dem Auto anreist, solle das Parkhaus der Lanxess-Arena nutzen.