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Kritische Stimmen in den sozialen NetzwerkenKölner bepflanzen Beetkisten mit bunten Blumen auf der Deutzer Freiheit

Lesezeit 3 Minuten
Deutzerinnen und Deutzer bepflanzen drei Beetkisten auf Parkplätzen und dem Bürgersteig auf der Deutzer Freiheit.

Grüner wird`s noch: Erste Pflanzaktion auf der Deutzer Freiheit nach dem Konzept von Stadtkontraste.

Die Idee kam von der Initiative Deutzer (Auto-)Freiheit. Die Neugestaltung der früheren Parkplätze soll die urbane Lebensqualität fördern.

Unser Deutz soll schöner werden. Viel Betrieb herrschte am Samstag auf der Deutzer Freiheit. Zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner waren der Einladung der Initiative Deutzer (Auto-)Freiheit gefolgt und bepflanzten Beetkisten mit bunten Blumen.

Die Kisten haben Matthias Deventer und sein Team von Stadtkontraste im Auftrag der Stadt geschreinert. „Wir entwerfen Konzepte für mehr urbane Lebensqualität“, beschreibt Deventer die Arbeit in seinem Unternehmen. „Wir versuchen, die autogerechte Stadt durch die menschengerechte zu ersetzen und Orte zu beleben.“

Köln Deutzer Freiheit: Zehn Sitzbänke sollen noch kommen

20 Kisten mit einem Quadratmeter Pflanzfläche stehen nun auf der Deutzer Freiheit. Dazu kommen in Zukunft noch zehn Bänke, denen die Beetkisten als Rückenlehnen dienen. Gegenüber von St. Heribert steht ein sogenanntes Parklet. Mehrere ehemalige Parkplätze werden als Aufstellfläche für ein Sitzmöbel genutzt, auf dem mehrere Menschen Platz finden und den Düxer Dom betrachten können.

„Es ist doch schön, dass hier alles so schön bunt wird“, sagt eine Deutzerin und setzt eine Primel in eine Kiste. Sie räumt ein, dass man die Anwohner früher und präziser über den Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit hätte informieren müssen: „Da ist die Politik vorgeprescht.“ Seit einem knappen Jahr ist die Freiheit für Autos gesperrt. Das hatte zu Verwerfungen in der Nachbarschaft gesorgt. Vor allem die Händler hatten über existenzbedrohende Umsatzeinbußen geklagt.

Köln: Verkehrsversuch auf Deutzer Freiheit wird im Sommer ausgewertet

Im Sommer soll der Versuch ausgewertet werden. Danach entscheidet die Bezirksvertretung Innenstadt über das weitere Vorgehen. Nun wird die Freiheit aufgehübscht. Daran wird vor allem in den sozialen Netzwerken Kritik geübt. Man schaffe mit den Pflanzenkisten auf den ehemaligen Parkplätzen Fakten, ohne auf die Auswertung zu warten.

Matthias Deventer versucht, den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Die Kisten sind allesamt mobil. Das heißt, wir können sie jederzeit mit Hubwagen abtransportieren.“ Im Übrigen gehe die Stadt keinerlei Risiko ein. „Sie hat die Kisten von uns gemietet. Wir übernehmen zusammen mit den Bürgern die Bepflanzung und kümmern uns um die Unterhaltung der Beetkisten.“ Denen prophezeit Deventer ein langes Leben. „Wir verwenden Douglasie aus einem Sägewerk im Schwarzwald. Das behandeln wir mit einem hochwertigen Öl.“

Rike Freeman von der Initiative Deutzer (Auto-)Freiheit pflanzt auch. Angst vor Vandalismus hat sie nicht. „Wir haben ja schon im vergangenen Jahr Blumen gepflanzt. Da kam mal hin und wieder über Nacht eine abhanden. Aber nie in größerem Stil.“ Deventer warf einen Blick in die Zukunft. „Wir werden noch einige größere Stauden, Bäume und Gräser pflanzen, die die Deutzer Freiheit auch ein wenig verschatten in Zeiten der Aufheizung der Innenstädte.“

Es gibt die Idee, einen 1,50 Meter hohen Würfel aus Holz aufzustellen, der als Galerie dienen soll. Dort können Fotos und andere Kunst aus Deutz ausgestellt werden. Spektakulär soll es an der Ecke Deutzer Freiheit/Siegburger Straße werden. Dort plant Deventer, ein Düxer Bock aus Holz aufzustellen. Der soll mindestens zwei Meter hoch werden und jedem unmittelbar klarmachen: Man ist in Deutz.