Der umstrittene Verkehrsversuch an der Deutzer Freiheit wird angepasst – und die Straße durch Sitzmöbel zum Sommer aufgewertet.
Verkehrsversuch wird angepasstDie Autos kehren zurück auf die Deutzer Freiheit – zumindest teilweise
Die Autos kehren zurück auf die Deutzer Freiheit - zumindest teilweise. Die Stadt hat am Mittwoch mitgeteilt, in der kommenden Woche, ab Montag, Anpassungen am umstrittenen Verkehrsversuch Deutzer Freiheit vorzunehmen. Damit setzt sie einen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt von Ende Januar um. Die neuen Maßnahmen gelten, sobald die entsprechende Beschilderung steht.
Köln: Einbahnstraße stadtauswärts auf der Deutzer Freiheit
In dem als Abschnitt 5 definierten Teilbereich zwischen Graf-Geßler-Straße und Gotenring dürfen dann wieder Autos fahren. Die Straße wird in diesem Abschnitt zur Einbahnstraße in Richtung Gotenring gestaltet. Erreichbar ist der Straßenabschnitt der Deutzer Freiheit über die Neuhöfferstraße und den Reischplatz.
Anpassungen gibt es auch bei der Ladezone. Hier wird der Zustand vor dem Verkehrsversuch wieder hergestellt. Der rechte Seitenstreifen dient dann werktags von 6 bis 19 Uhr als Ladezone. Auf dem linken Seitenstreifen gegenüber werden werktags von 9 bis 18 Uhr Kurzzeitparkplätze eingerichtet. In der übrigen Zeit sind alle Stellplätze auf der Deutzer Freiheit zwischen Neuhöfferstraße und Gotenring für Anwohnerinnen und Anwohner mit dem Parkausweis „Deutz I“ reserviert, so die Stadt.
Ausgeweitete Parkmöglichkeiten für Kunden und Anwohner
Auch für Besucherinnen und Besucher der Deutzer Freiheit ergeben sich durch die Umgestaltung neue Parkmöglichkeiten. In der Graf-Geßler-Straße wird es während der Ladenöffnungszeiten Parkplätze geben. Auf dem rechten Seitenstreifen wird dort ein Teil der Parkplätze für Kurzzeitparker reserviert sein, immer werktags von 9 bis 18 Uhr. Die übrigen Parkplätze sollen weiterhin Anwohnenden mit einem entsprechenden Parkausweis vorbehalten sein. Zwischen 18 und 9 Uhr können die Bewohnerinnen und Bewohner außerdem die Kurzzeitparkplätze nutzen.
Die übrigen Abschnitte der Fußgängerzone der Deutzer Freiheit, die mit den Zahlen eins bis drei gekennzeichnet sind, bleiben autofrei. Hier geht es um den Bereich zwischen Siegburger Straße und Neuhöfferstraße. Künftig gibt es aber eine Ausnahme: Während der Lieferzeiten, also werktags von 6 bis 11 Uhr, dürfen in Zukunft auch Taxis in die Fußgängerzone fahren und dort Fahrgäste absetzen oder einsammeln.
Die Verkehrsführung auf der Deutzer Freiheit gilt nun so lange, bis es einen finalen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt über die endgültige Gestaltung der Straße gibt. Im Zuge der Umgestaltung werden auch neue Verschönerungselemente auf der Deutzer Freiheit eingesetzt. Die Stadt wird im Sommerhalbjahr die Straße mit Sitzmöbeln und Pflanzenkübeln beleben, wie sie mitteilt.
CDU freut sich über Rückkehr der Autos auf der Deutzer Freiheit in Köln
In der CDU wird die Anpassung des Verkehrsversuchs als Erfolg verbucht. „Das war dringend notwendig“, sagte Teresa De Bellis, verkehrspolitische Sprecherin ihrer Fraktion, dieser Zeitung. „Es ist bedauerlich, dass es immer erst einen Aufschrei braucht, bevor etwas passiert.“ In der Vergangenheit hatten sich Deutzer Geschäftsleute über die Autofreiheit beschwert und über sinkende Umsätze geklagt. Die CDU hätte deshalb am liebsten auch den Abschnitt 1 der Deutzer Freiheit, zwischen Mindener Straße und Tempelstraße, wieder für Autos geöffnet.
Lino Hammer (Grüne), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, äußerte sich auf Anfrage nur ausweichend und verwies auf die zuständige Bezirksvertretung. Er sagte lediglich: „Es ist das Wesen eines Verkehrsversuches zu sehen, was funktioniert und was nicht. Hier musste nachgebessert werden.“ Julie Cazier, Fraktionsvorsitzende der Innenstadt-Grünen, begrüßt die Umgestaltung und insbesondere die neuen Sitzmöbel. „Wir hoffen, dass die Menschen dadurch wieder sehen, welche Verbesserung in der Aufenthaltsqualität es auf der Deutzer Freiheit gibt“, sagte sie dem Kölner Stadt-Anzeiger. Dadurch werde der Verkehrsversuch womöglich auch wieder positiver wahrgenommen als in der Vergangenheit.