Im August veranstaltet der Niederländer Wim „The Iceman“ Hof einen Tagesworkshop in Köln-Deutz.
Arena-Chef steigt in EistonneExtremsportler will in Köln Guinness-Rekord im kollektiven Eisbaden holen
Er übertraf eigene Rekorde für das längste Eisbad, lief 2007 in Nordfinnland den bisher schnellsten Halbmarathon barfuß auf Eis und Schnee, kletterte im selben Jahr in die frostigen Höhen des Mount Everest und brach im Jahr 2000 mit 58 Metern den Rekord für die längste Schwimmdistanz unter Eis: Am Donnerstag war der niederländische Extremsportler Wim Hof, Eingeweihten bekannt als „The Iceman“, zu Gast in der Lanxess-Arena, um Werbung für seinen Tagesworkshop „Wim Hof Experience Cologne“ zu machen, der dort am 3. August stattfindet. Wer mitmachen möchte, muss allerdings tief in die Tasche greifen, die billigsten Tickets kosten 179 Euro.
Die veranstaltende Kölner Firma „Greator“, die sich als „Plattform für persönliches Wachstum“ bezeichnet, rechnet mit rund 4000 Besuchern und Besucherinnen. Zwei Guinness-Weltrekorde sollen aufgestellt werden: der eine im größten kollektiven Eisbaden, der andere im größten gemeinsamen „Horse Stance“, eine oft von Rufen begleitete Bewegungsübung zum Aufwärmen, bei der man eine breite Kniebeuge-Position einnimmt und den Oberkörper hin und her dreht, während man die Arme abwechselnd nach links und rechts schiebt.
Köln: In und vor der Lanxess-Arena werden Eistonnen aufgestellt
Zum einen lernen die Workshop-Teilnehmer die Atemtechnik kennen, die Hof auf der Grundlage der tibetanischen Meditationspraxis „Tummo“ entwickelt hat. Zum zweiten können sie unter professioneller Anleitung in eiskaltem Wasser baden. Dafür werden in und außerhalb der Arena mehrere Becken aufgestellt. Drittens sind Meditationen vorgesehen, die dazu dienen, „die Kontrolle über den eigenen Körper und Geist zu erlangen und zu vertiefen“.
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Der Veranstalter, der Wim Hof bescheinigt, er habe die „Welt der Selbstoptimierung“ revolutioniert, stellt eine Vielzahl positiver Wirkungen in Aussicht: Von der Steigerung der Stressresistenz über die Stärkung des Immunsystems und die Erhöhung des „Energielevels“ bis zur Verbesserung des Schlafs.
Köln: Extremsportler Wim Hof war früher Postbote
Hof, der früher Postbote war und sechs Kinder hat, erzählte, mit zwölf Jahren habe er sich angesichts von Übeln wie Depressionen, Umweltverschmutzung und Kriegen gedacht, die Menschheit sei „krank“, und sich vorgenommen: „Ich werde etwas dagegen machen.“ Er machte sich auf die Suche, las viel.
Der „Iceman“, der seine Methode mit Büchern, Apps und Seminaren vermittelt und mit seinen 65 Jahren vor Vitalität strotzt, ist überzeugt, dass jeder seine Fähigkeiten steigern kann: „Es ist mehr möglich, als man denkt.“ Zu viel spiele sich nur im Kopf ab – auf Kosten einer tieferen Erfahrung des Körpers. Zum heilsamen Effekt seiner Methode sagte er: „Das ist kein Glauben, das ist Neurowissenschaft.“ Für seine Gemeinschaftsveranstaltungen gelte: „No ego, we go.“ So war es auch am Donnerstag.
Wem von den Teilnehmern der Pressekonferenz danach war, der konnte wie Hof in eine der bereitgestellten, mit Eiswasser gefüllte Tonnen steigen. Etwa zehn Leute fanden sich bereit, darunter Stefan Löcher, Geschäftsführer der Lanxess-Arena. Für ihn eine Premiere. Bemerkenswert lange hielt er es in der Tonne aus. „Man merkt, wie der Körper arbeitet“, sagte er hinterher. „Ich fand‘s cool. Irgendwann bin ich aus Vorsicht rausgegangen, um es nicht zu übertreiben.“
Tagesworkshop mit Wim Hof am 3. August, 10 bis etwa 17 Uhr, in der Lanxess-Arena. Die Preise der Tickets (drei Kategorien) im Vorverkauf liegen zwischen 179 und 749 Euro. Die Teilnahme am Eisbad ist keine Pflicht. Hof hält das Seminar in englischer Sprache. Beim Ticketkauf gibt es die Option, ein Übersetzungsgerät mitzubuchen.