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Nach Polizeischuss in Köln-DeutzBewaffnete Frau ist identifiziert – psychischer Zustand wird untersucht

Lesezeit 2 Minuten
Ein Polizist sichert Spuren an einem abgesperrten Tatort.

Der Tatort nach dem Polizeischuss auf die 24-Jährige in Köln-Deutz

Die Frau soll einen Mann und Polizisten in Deutz mit einem Messer bedroht haben, bevor eine Polizeikugel sie schwer verletzt hat.

Die mit einem Messer bewaffnete Frau, die am 31. Mai in Köln-Deutz von einer Polizeikugel verletzt wurde, ist mittlerweile identifiziert. „Es handelt sich um eine 24-jährige niederländische Staatsangehörige“, teilt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Nachdem das Kölner Amtsgericht einen Haftbefehl gegen die Frau erlassen hat, befinde sie sich nun in einem Gefängnis, so Bremer weiter.

„Derzeit wird allerdings geprüft, ob die Voraussetzungen für eine einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus vorliegen.“ Ein Sachverständiger sei mit der Erstellung einer entsprechenden Expertise beauftragt worden. Die Frau wird dringend verdächtigt, einen Mann mit einem Messer bedroht zu haben. Außerdem soll sie Polizeibeamte angegriffen haben, die zu dem Vorfall gerufen worden waren.

Polizeischuss in Köln-Deutz: Bisher kein Zeichen von Fehlverhalten

Die Identität der 24-Jährigen war nach dem Vorfall am 31. Mai lange unklar. Damals soll sie den Besucher eines Friseursalons auf der Neuhöffer Straße mit einem Messer bedroht haben, ein anderer Mann alarmierte den Notruf. Als die Polizei eintraf, soll die Frau mit dem Küchenmesser in der Hand auf die Beamten zugegangen sein, wie ein Polizeisprecher damals berichtete. Diese hätten versucht, die Frau zu beruhigen und ihr angedroht zu schießen, auch der Einsatz eines Tasers habe seine Wirkung verfehlt.

Weil sich die Frau nach wie vor gestikulierend und brüllend mit dem Messer in Richtung der Polizisten gewandt habe, zogen mehrere Polizisten ihre Pistolen und schossen, so der Polizeisprecher weiter. Die Frau wurde von einer Kugel im Oberschenkel getroffen und schwer verletzt. Noch vor Ort wurde sie vom Rettungsdienst behandelt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht.

Ein Schwerpunkt der Ermittlungen liegt weiterhin darauf, die psychische Verfassung der Frau zum Tatzeitpunkt zu untersuchen. In den Tagen zuvor, so hieß es nach der Tat, sei die 24-Jährige in der Gegend mehrfach aufgefallen, unter anderem mit kleineren Straftaten und psychisch auffälligem Verhalten. Kurz vor den Schüssen soll sie einen Ladendiebstahl auf der Deutzer Freiheit begangen haben. Vorstrafen seien allerdings weder in Deutschland noch in den Niederlanden bekannt, so Oberstaatsanwalt Bremer.

Auch, ob der Einsatz der Schusswaffe gerechtfertigt war, wird aktuell noch ermittelt. Aus Neutralitätsgründen leitet die Polizei Bonn die Ermittlungen. „Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten der Polizeibeamten haben sich bislang nicht ergeben“, teilt Bremer mit.