Nach Polizeischuss in Köln-DeutzHaftbefehl erlassen – bewaffnete Frau noch immer nicht identifiziert

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Ein Polizist untersucht einen Tatort auf der Straße, umgeben von einem Absperrband, einem Auto und Tischen.

Der Tatort nach dem Polizeischuss auf die Frau in Köln-Deutz

Die Frau befindet sich nach wie vor in ärztlicher Behandlung, die Ermittlungen leitet aus Neutralitätsgründen die Bonner Polizei.

Nachdem Polizisten am Freitagnachmittag auf eine mit einem Messer bewaffnete Frau in Deutz geschossen haben, hat das Amtsgericht Köln am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen die Frau erlassen. Das teilte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mit. Es bestehe „der dringende Tatverdacht der Bedrohung eines Besuchers eines Friseursalons mit einem Messer.“ Außerdem wird die Frau verdächtigt, Polizeibeamte angegriffen zu haben, „die wegen des vorangegangenen Vorfalls zum Tatort gerufen worden waren.“ Nach wie vor ist die Frau nicht zweifelsfrei identifiziert, so Bremer.

Am Freitag soll sie den Mann mit einem Messer in der Neuhöfferstraße bedroht haben, gegen 13:40 Uhr alarmierte ein anderer Mann den Notruf. Als die Polizisten eintrafen, soll die Frau mit dem Küchenmesser in der Hand auf sie zugegangen sein, wie ein Polizeisprecher am Freitag berichtete. Die Beamten hätten versucht, die Frau zu beruhigen und ihr angedroht zu schießen, auch der Einsatz eines Tasers habe seine Wirkung verfehlt.

Polizeischuss in Köln-Deutz: Bonner Polizei leitet Ermittlungen

Weil sich die Frau nach wie vor gestikulierend und brüllend mit dem Messer in Richtung der Polizisten gewandt habe, zogen mehrere Polizisten ihre Pistolen und schossen, so der Polizeisprecher weiter.

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Die Frau wurde von einer Kugel im Oberschenkel getroffen und schwer verletzt. Noch vor Ort wurde sie vom Rettungsdienst behandelt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. „Derzeit befindet sie sich noch in ärztlicher Obhut, wo ihr auch der Haftbefehl verkündet worden ist“, berichtet Bremer. „Sie macht von ihrem Schweigerecht Gebrauch und wird anwaltlich vertreten.“

Ein zentraler Punkt der Ermittlungen sei die Untersuchung der Frau auf ihren psychischen Zustand zum Tatzeitpunkt, so Bremer weiter. In den Tagen zuvor, so hieß es am Freitag, sei sie in der Gegend mehrfach aufgefallen, unter anderem mit kleineren Straftaten und psychisch auffälligem Verhalten. Kurz vor den Schüssen soll sie einen Ladendiebstahl auf der Deutzer Freiheit begangen haben.

„In dem Verfahren werden zudem auch die Umstände zum Einsatz der Schusswaffe zu klären sein“, so Bremer. Aus Neutralitätsgründen leitet die Polizei Bonn deswegen die Ermittlungen. Die Beamten sollen prüfen, ob der Einsatz der Pistole verhältnismäßig war. 

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