Nach einem Schuss in den Oberschenkel musste die Frau notoperiert werden.
Polizeischüsse in Köln-DeutzFrau soll Einsatzkräfte und Passanten mit Messer bedroht haben
Polizisten haben am Freitagnachmittag in Deutz auf eine mit einem Messer bewaffnete Frau geschossen. Zuvor soll sie mit dem Messer einen Passanten in der Neuhöffer Straße bedroht haben, unweit des Restaurants Haus Zeyen. Gegen 13.40 Uhr alarmierte der Mann den Notruf.
„Als die Kollegen hinzukamen, ist die Frau mit dem Messer in der erhobenen rechten Hand auch auf sie zugegangen“, berichtete Polizeisprecher Christoph Gilles. Die Beamten hätten versucht, die Frau zu beruhigen. Als das nichts half, hätten sie ihr angedroht zu schießen. Dennoch soll sie das Küchenmesser mit der etwa 20 Zentimeter langen Klinge nicht weggelegt haben.
Ein Beamter setzte daraufhin einen Taser ein, um sie außer Gefecht zu setzen. „Aber auch das verfehlte offenbar seine Wirkung“, sagte Gilles. Weil sich die Frau nach wie vor gestikulierend und brüllend mit dem Messer „in Richtung der Einsatzkräfte gewandt“ habe, zogen mehrere Polizisten ihre Pistolen und schossen.
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Die Frau wurde nach ersten Erkenntnissen von einer Kugel im Oberschenkel getroffen und schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Über ihren genauen Zustand machte die Polizei keine weiteren Angaben. Die Verletzte wurde vor Ort vom Rettungsdienst behandelt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht.
Köln: Opfer soll zuvor einen Ladendiebstahl gegangen haben
Auch eine knappe Stunde später war die Neuhöffer Straße an der Kreuzung mit der Alsenstraße noch abgesperrt. Drei rot-weiß-gestreifte Plastikhütchen markierten die Stelle auf der Fahrbahn, an der die Schüsse fielen. Das Messer hat die Polizei sichergestellt. Hinter einem Flatterband vor der Gaststätte befragten Streifenbeamte Augenzeugen nach ihren Beobachtungen und nahmen ihre Personalien auf. Auch ein Ermittler der Polizei Bonn traf am Tatort ein. Die Behörde hat inzwischen die weiteren Ermittlungen aus Neutralitätsgründen von ihren Kölner Kollegen übernommen.
Insbesondere soll nun geklärt werden, ob der Einsatz der Pistole sachgerecht und verhältnismäßig war. „Es wird darüber hinaus geprüft, ob die Beschuldigte unter Alkohol-, Betäubungsmittel- oder Medikamenteneinfluss stand und in welcher psychischen Verfassung sie sich befand“, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Kurz vor den Schüssen auf der Neuhöffer Straße soll die Frau, die laut Polizei bislang nicht zweifelsfrei identifiziert ist, einen Ladendiebstahl auf der Deutzer Freiheit begangen haben. In den Tagen zuvor, so heißt es, sei sie in der Gegend mehrfach aufgefallen, unter anderem mit kleineren Straftaten und psychisch auffälligem Verhalten.