Auf dem Areal soll unter anderem ein Parkplatz und eine Geothermieanlage entstehen – Hochschule verspricht Ersatz.
Umbau an der TH KölnStudierende protestieren gegen Baumfällungen auf dem Campus Deutz
![Auf dem Campus der TH Deutz haben die Umbauarbeiten mit Fällungen der ersten Bäume begonnen.](https://static.ksta.de/__images/2025/01/31/254184bf-2b2a-4e44-832b-fdc773902560.jpeg?q=75&q=70&rect=0,375,3264,1836&w=2000&h=1500&fm=jpeg&s=ae23b50c01333062a9b504668c8a3914)
Auf dem Campus der TH Köln haben die Umbauarbeiten mit Fällungen der ersten Bäume begonnen.
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Auf dem zentralen Campus der Technischen Hochschule (TH) sind am Freitag die ersten der knapp 50 markierten Bäume gefällt worden. Auf dem Areal soll unter anderem ein Parkplatz entstehen. Neben zahlreichen Studierenden verfolgten auch Maureen Rhode und Hannes Soballa die Arbeiten. Beide gehören der Initiative um Studierende der TH an, die sich darum bemüht hatten, die Fällungen doch noch zu verhindern.
„Das hat leider nicht geklappt, wir sind traurig und enttäuscht“, sagte Rhode. „Was hier in 50 Jahren gewachsen ist, wird an einem Tag vernichtet“, so die Architekturstudentin. Am Donnerstag hatte die Bezirksvertretung Innenstadt-Deutz dem Vorhaben zugestimmt. Im Rahmen des Entwurfs zum Umbau des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums (IWZ) an der TH und die Entstehung einer Fläche für rund 140 Parkplätze ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) Nordrhein-Westfalen für die Planung und Umsetzung zuständig.
Auf dem Gelände ist unter anderem eine Geothermieanlage geplant
„Das Konzept für den in Deutz in den nächsten Jahren entstehenden modernen Campus liegt schon lange vor“, begründete TH-Sprecher Christian Sander gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Schritt. Gesetzlich vorgegeben seien Baumfäll- und Beschnittarbeiten bis März, darum müsse damit jetzt begonnen werden. Geplant ist unter anderem eine Geothermieanlage, die die Gebäude mit nachhaltiger Energie versorgen soll.
„Das hydrologische Gutachten hat ermittelt, dass zwei der dafür notwendigen Bohrungen zwischen Altbau und Hochhaus gesetzt werden müssen“, so Sander. Daher müssten leider die Bäume und der künstlich aufgeschüttete Hügel weichen. Die Bäume verschiedenen Alters und Größe hätten dafür nicht zwingend gefällt werden müssen, halten Rhode und Soballa sowie die Mitglieder der „Initiative Umbau“ dagegen. Die Konzepte für moderne Stadtplanung hätten mit dem fast zwei Jahrzehnte alten Bau- und Planungsentwurf hier neu und besser abgeglichen werden müssen, monieren sie.
Laut eines Studenten stehen die Umbauarbeiten im Widerspruch zu ihren Lerninhalten
„Wir lernen in den ersten Semestern, dass moderne Stadtgestaltung inzwischen Sanierung statt Abriss und Erhalt statt Entfernung von Grünflächen in Ballungsräumen ins Zentrum stellt“, sagte Soballa. Der TH-Sprecher verwies darauf, dass „die gefällten Bäume durch Neupflanzungen auf dem Campusgelände und Ausgleichsmaßnahmen in jungen Waldgebieten ersetzt werden“.
An der Stelle des heutigen Hügels entstehe ein baumbestandener, grüner Platz als Eingangsbereich zum Altbau. Dieser werde eine hohe Aufenthaltsqualität und Kommunikationsflächen für Studierende und Hochschulangehörige bieten. „Die Aufenthaltsqualität dieser schönen und alten Bäume kann das sicher nicht ersetzen“, halten die Studierenden der Initiative entgegen. Sie haben eine große weiße Tafel an einem Zaun befestigt. „In stillem Gedenken“ steht darauf.