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Platz für 140 temporäre ParkplätzeTH-Studierende protestieren gegen geplante Fällung von Bäumen

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Studierende umwickeln Bäume mit orangen Gitter-Markierungen.

Studierende protestieren gegen die geplante Fällung der Bäume.

An der Technischen Hochschule Köln sollen 45 Bäume für temporäre Parkplätze weichen. Dagegen protestieren Studierende nun.

Auf dem Campus der Technischen Hochschule (TH) Köln in Deutz haben sich am Dienstag mehr als 100 Studierende versammelt, um gegen die geplante Fällung von Bäumen an der Betzdorfer Straße zu protestieren. 45 Bäume sollen im Rahmen des zwei Jahrzehnte alten Entwurfs zum Umbau des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums (IWZ) an der TH in eine Fläche für rund 140 temporäre Parkplätze umgewandelt werden.

Zuständig für die Planung ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW. „Wir gehen davon aus, dass bereits in den nächsten Tagen damit begonnen werden könnte, die zunächst 27 Bäume hier auf dem betreffenden Bauplatz am Aufgang zum Haupteingang im Reitweg zu fällen. Auch der Campus-Hügel soll abgetragen und später dann weitere 18 Bäume an anderer Stelle entfernt werden“, erläutert Clara Grothkopp, Architekturstudentin an der TH und Mitglied der „Initiative Umbau“.

TH-Leitung und BLB werden zum Dialog aufgefordert

Die Studierenden umwickelten betroffene Bäume mit orangen Gitter-Markierungen und markierten mit Sprühkreide fiktive Parkplatzflächen auf dem Campusboden. Außerdem sind zahlreiche Info-Flyer gedruckt und eine Spendenaktion ins Leben gerufen worden. TH-Leiterin Sylvia Heuchemer und der BLB werden dabei zum Dialog aufgefordert.

Vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW beauftragte Gutachten schließen nach Angaben der Studierenden eine Sanierung im laufenden Hochschulbetrieb aus. Diese sei zudem nicht wirtschaftlich. Grothkopp sieht das anders: „In Summe ist davon auszugehen, dass die Abbruch-Neubau-Lösung deutlich teurer wird als eine Sanierung im Bestand.“ Zudem sei die Notwendigkeit der Weiterverwendung von Gebäuden aufgrund des Klimawandels und steigender Ressourcenknappheit unumstritten, so die Studierenden.

Der BLB indes bleibt bei seiner Position: „Die besagten Flächen werden für die Projektumsetzung in den kommenden Jahren benötigt. Bei allen Abschnitten der Campusentwicklung achtet der BLB NRW darauf, die Fällarbeiten auf das notwendige Minimum zu beschränken und möglichst viele vorhandene Bäume ganz oder so lange wie möglich zu erhalten“, teilte BLB-Sprecher Nick Beckmann auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.

Grothkopp und ihre Mistreitenden wollen das gesamte Vorhaben neu prüfen und planen dafür künftig weitere Protestaktionen, sollte der Dialog nicht neu geführt werden.