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„Rechtsfreier Raum“Bezirksvertretung droht Deutzer Kirmes mit dem Aus

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Die Politiker der Bezirksvertretung Innenstadt fordern, dass unverzüglich ein Konzept für die Deutzer Kirmes vorgelegt wird.

Köln – Zweimal im Jahr geht es in Deutz rund. Die Kirmes auf dem Festplatz zwischen Deutzer Brücke und Severinsbrücke lockt Hunderttausende Besucher an. Doch Politiker in der Bezirksvertretung Innenstadt wollen die negativen Begleiterscheinungen – vor allem die Falschparker – nicht mehr länger hinnehmen.

Sie drohen: Wenn nicht zügig ein Konzept vorgelegt wird, wollen sie die Volksfeste am Rheinufer nicht mehr genehmigen. Der Deutzer Kirmes droht das Aus.

Grüne prangern „rechtsfreien Raum“ an

Bei dem Frühlings- und Herbstvolksfest, so klagen die Grünen, „verwandeln sich größere Teile von Deutz in einen rechtsfreien Raum“. Sie prangern das „massenhafte Auftreten von Ordnungswidrigkeiten“ an, besonders zugeparkte Geh- und Radwege.

Das machen sie nicht zum ersten Mal. Im Dezember haben die Bezirkspolitiker einstimmig Maßnahmen beschlossen, um das Falschparken zu unterbinden. Doch dieser Beschluss sei von der Verwaltung weitgehend nicht umgesetzt worden, kritisieren die Grünen.

Zwar wurden Baken auf der Siegburger Straße aufgestellt, allerdings in viel zu großen Abständen. Die Wirkung war gleich null. Außerdem sei die Stadt dem Votum nicht nachgekommen, „behindernd abgestellte Kraftfahrzeuge sofort und ausnahmslos abzuschleppen“.

Keine Toleranz mehr für Verstöße

Die Bezirksvertretung sei nicht länger gewillt, diese „massenhaften Rechtsverstöße zu tolerieren", heißt es jetzt in einem weiteren Antrag der Grünen für die Sitzung am 9. Mai. Die Verwaltung wird aufgefordert, „endlich ein plausibles, überzeugendes und wirkungsvolles Konzept vorzulegen, wie sie die öffentliche Ordnung bei solchen Veranstaltungen wieder herzustellen gedenkt“. Und zwar im Sommer, ansonsten wollen die Politiker die Kirmes nicht mehr genehmigen.

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„An einem funktionierenden Verkehrsleitsystem haben auch wir als Veranstalter Interesse“, sagt Willi Krameyer, Vorstand der Gemeinschaft Kölner Schausteller. Er sei sofort für Gespräche mit allen Beteiligten bereit, „damit wir die Kuh vom Eis bekommen“. Es gehe um 26 Spieltage im Jahr, eigentlich nur um die Haupttage an den Wochenenden.

Vieles habe man schon zur Entschärfung der Situation getan, so Krameyer, etwa die Werbekampagne mit der KVB, die alle Besucher auffordert, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Für weitere Schritte sei er offen und gibt zu bedenken: „Volksfeste sind ein Werbemagnet für die Stadt.“

Dieser Artikel erschien zuerst bei „Express.de“.