In ihrem Buch erzählt Petra Sophia Zimmermann Geschichten zu den unterschiedlichsten Plätzen, Ecken und Gebäuden rund um den Kölner Dom.
Wo das Domgold herkommt und die erste Weihnachtsmesse in Köln stattfand
Wer heute an Orten rund um den Kölner Dom unterwegs ist, der wird schnell das Gefühl bekommen: So viele Baustellen wie heute gab es hier bestimmt noch nie. Petra Sophia Zimmermann würde dem allerdings entgegnen, dass das nicht so ganz stimme. Denn im Umfeld des Doms gab es schon immer viel Veränderung. „Und dabei gerät dieser Wandel schnell in Vergessenheit“, sagt die Professorin für Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule Köln.
In ihrem Buch „111 Orte rund um den Kölner Dom, die man gesehen haben muss“, möchte sie auch die Geschichten der unscheinbareren Orte erzählen und so dem Vergessen etwas entgegensetzten. Dabei beantwortet sie Fragen, wie die, was die wahre Aussage des Heinzelmännchenbrunnens ist oder wo der schlafende Dombaumeister und ein windschnittiger Steinmetz zu finden sind. Obwohl sie sich schon lange mit dem Thema beschäftige, habe es bei ihrer Recherche auch immer wieder Orte gegeben, die sie selbst überrascht hätten.
50.000 Bienen am Kölner Dom
Das Buch knüpft an den Vorgänger an, bei dem es noch um Orte im und am Dom ging. „Diese Ausgabe ist aber ein eigenständiges Buch“, sagt Zimmermann. Sie wollte dabei im Umfeld des Kölner Doms bleiben, eine Ausnahme habe sie zum Beispiel bei dem Adolph-Kolping-Pilgerweg gemacht, da der seinen Startpunkt an der Kathedrale habe. Das am weitesten vom Dom entfernte Ziel ist die St. Maria im Kapitol. Sie bildet den Endpunkt der Via Culturalis und einst zog der Kölner Erzbischhof dorthin, um an diesem Ort die erste Weihnachtsmesse zu feiern.
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Probleme bei der Objektsuche habe sie dabei nicht gehabt: „Während ich mich tiefergehend mit einem Ort beschäftigt habe, bin ich oft schon auf das nächste Thema gestoßen.“ So erfahren Leserinnen und Leser unter der Überschrift „Die Kapelle an wohlüberlegtem Standort“ etwa, dass die Kapelle St. Maria ad Ortum mutmaßlich von den Dombauherren an diesem Ort errichtet wurde, um Prostituierte, die in den angrenzenden Straßen ihrem Gewerbe nachgingen, in einen sittenkonformen Abstand zu bringen.
Ein Kapitel widmet sich dem „Domgold“. Hierbei handelt es sich aber nicht etwa um einen Schatz, sondern um Honig. Durch Zufall fand Zimmermann mehrere Bienenkästen auf dem Dach der Marienkapelle. Um die rund 50.000 Bienen kümmert sich seit 2019 die Studentin Laura S. Necka. Einmal im Jahr wird der Honig geerntet, den man dann im Domshop kaufen kann. Der Verkaufserlös geht abzüglich ihrer Unkosten komplett an den Dom.
Erstes Buch der Reihe erschien 2008
Auch bekannte Orte rund um den Dom, wie die Hohenzollernbrücke, die Domplatte oder die Hohe Straße sind im Buch vertreten. Denn auch sie haben Geschichten, die nicht jede Kölnerin oder jeder Kölner kennt.
Das Buch ist Teil der erfolgreichen Reihe „111 Orte, die man gesehen haben muss“ aus dem Emons-Verlag. Das erste Buch der Serie ist 2008 erschienen. In dem ging es noch um Orte in ganz Köln, Fortsetzungen waren eigentlich nicht geplant. Heute gibt es in der Reihe mehrere 100 Bände und laut Britta Schmitz, Pressesprecherin des Verlages, habe man mittlerweile aufgehört, die genaue Anzahl zu zählen.
Petra Sophia Zimmermann, „111 Orte rund um den Kölner Dom, die man gesehen haben muss“, Emons-Verlag, Köln 2023, 240 Seiten, 18,60 Euro.