Restaurantbereich mit eigenem ShopIn der Wagenhalle in der Südstadt ist alles neu

Eine Ausstellung mit Produkten präsentierte der Shop vor neuer, historischer Tapete in der Adventszeit.
Copyright: Susanne Hengesbach
Köln-Innenstadt – Ohne ihm prophetische Eigenschaften zuschreiben zu wollen, kann man Norbert von der Grün hinsichtlich seines neuen gastronomischen Konzepts durchaus eine gewisse Weitsicht attestieren. Dadurch, dass er die Wagenhalle in der Kölner Südstadt künftig „als modernes deutsches Gasthaus“ mit einem integriertem Shop führen wird, betrifft ihn der Lockdown nämlich nur teilweise. Gäste an den Tischen bewirten darf er natürlich nicht, aber Kunden zum kulinarischen oder dekorativen Vorweihnachtseinkauf einladen, das darf er schon und macht es auch bereits.
Dass von der Grün sich die ursprünglich für den 6. November geplante Neueröffnung etwas anders vorgestellt hat, bedarf eigentlich keiner Erwähnung; aber anmerken darf man schon, dass ihm nach einer solch gründlichen Umkrempelung der Location zumindest eine kleine Einweihungsparty zu gönnen gewesen wäre; zumal man sich in dieser Lokalität nun wirklich aus dem Weg gehen kann.
Kölner Wagenhalle als eigenständiges Restaurant
Geändert hat sich wirklich fast alles. Zum einen hat die Gastronomie der Wagenhalle ihren eigenen Eingang erhalten und ist somit nun optisch stärker von der „Comedia Colonia“ abgekoppelt. Verständlicherweise hofft Gastronom von der Grün, dass sich diese Abkopplung auch in den Köpfen der Kölner und Kölnerinnen vollzieht und man die Wagenhalle künftig stärker als eigenständiges Restaurant und weniger als Bestandteil des Theaterbetriebes versteht. Dafür hat er etliche Anreize geschaffen.

Norbert von der Grün im Baustellen-Chaos während der Renovierung.
Copyright: Susanne hengesbach
Zum einen hat er die 6,50 Meter hohe Halle mit kostbaren alten Tapeten ausgestattet, die den Raum gemütlicher und kleiner wirken lassen. Ferner muss man gar nicht erst den schön begrünten Innenhof betreten, um Pflanzenwuchs auf sich wirken lassen zu können, es gibt ihn auch drinnen. Im Hof selber wartet künftig ebenfalls eine neue Attraktion: Einmal im Monat soll hier samstags und sonntags ein Genussmarkt stattfinden, bei dem Kölner Manufakturen oder Händler aus dem Umland ihre Erzeugnisse anbieten. Ein Teil der Produkte, die während der Markttage feilgeboten werden, ist in der übrigen Zeit auch im neu gebauten Wagenhallen-Shop erhältlich: Kölner Spirituosen, eine eigene Kaffeesorte, hochwertiges Öl aber beispielsweise auch besonderer Christbaumschmuck und Weihnachtsdekoration.
Norbert von der Grün setzt auf regionale Gerichte
Wann es erstmals zu den anderen geplanten Aktionen kommen wird – etwa zum Sonntagsbraten im ehemaligen Pferdestall –, wann der „Veedelstisch“ gedeckt, das „Wagenschwätzchen“ abgehalten“ oder der „Hörgenuss“ auf dem Programm stehen wird und ob tatsächlich ein ehemaliges Aushängeschild der Kölner Gastronomie in Person von Franz Keller wie geplant am ersten Dezember aus seinem neuen Buch „Ab in die Küche!“ lesen wird, steht alles noch in den Sternen.
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Es wird, wie Norbert von der Grün zutreffend feststellt, irgendwann „eine Zeit danach“ geben, und dann wird in der Wagenhalle auch kulinarisch ein neues Zeitalter eingeläutet. Zurück den Anfängen vor gut zehn Jahren, als der Restaurantführer „Gault Millau“ die Küchen mit 14 Punkten bedachte, will man nicht. Stattdessen sollen überwiegend regionale deutsche Gerichte wie Linseneintopf, Schwarzwurzelcremesuppe oder selbst gemachte Rinderroulade zu fairen Preisen auf den Tisch kommen. Derzeit gibt es dienstags bis samstags zwischen 12 und 19 Uhr einen Straßenverkauf von Gerichten um fünf Euro (zum Beispiel Grünkohl mit Kartoffeln), und jeweils mittwochs eine besondere Aktion wie den Schnitzeltag am 18. November.