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Mit Bar auf der DachterrasseWasserturm-Hotel in Köln wird zu Luxus-Hilton

Lesezeit 4 Minuten
Wasserturm Header 1

Das Wasserturm-Hotel

Köln – Wohl kein anderes Kölner Hotel kann mit so einer besonderen Architektur aufwarten. Ein Hotel in einem Wasserturm einzurichten, das ist schon eine Herausforderung: die Außenwände sind rund und es gibt wenig Fensterfläche. Als das Hotel im Wasserturm 1990 eröffnete, wurde der Umbau und die Innengestaltung durch die Pariser Designerin Andrée Putman hochgelobt.

Stars wie Brad Pitt und die Rolling Stones übernachteten hinter den dicken Mauern des Luxushotels an der Kaygasse und die Ziegelsteinoptik mit dem etwas schummrigen Licht war oft der Hintergrund für Interviews. Ein Sternerestaurant – zuletzt das „Himmel un Äd“ – sorgte für Prestige.

Wasserturm Foyer

Die eingerüstete Lobby mit der historischen Eisentreppe

Doch der Glanz verblasste und den Besitzern des Hauses – einer privaten GmbH – ging 2018 die Luft aus. Es folgte eine Schlammschlacht um Missmanagement, Insolvenz und Schulden. Seit März 2020 war das Haus geschlossen.

Nun steht alles auf Neuanfang. Das denkmalgeschützte Gebäude von 1872 gehört einem privaten Besitzer, der aber nicht in Erscheinung treten möchte. Betrieben wird das Hotel nun von der GCH Hotelgroup, die europaweit 120 Häuser als Franchise-Nehmer für große Ketten managt und nun die Umbauarbeiten zum Hilton Wasserturm Hotel Cologne organisiert. Es ist das das erste deutsche Haus der Hilton Curio Collection, wobei Curio für „curious“ steht: also neugierig und besonders. Im November sollen die ersten Gäste einziehen.

Nichts Vergleichbares in Köln

„Wir haben in Köln in dieser Kategorie und mit diesen Besonderheiten keinen Mitbewerber“, sagt Hoteldirektor Sven Beissel, der zuletzt das Hilton in der Marzellenstraße geführt hat. Schon jetzt seien die Buchungen gut. Die Zimmerpreise starten bei 150 Euro.

Doch erst einmal muss noch viel gebaut werden. Rund um die historische gusseiserne Treppe im verwinkelten Foyer stehen Gerüste. Die Rezeption ist verschwunden, Gäste werden künftig von einem Hotel-Ambassador empfangen und können am Tablet einchecken.

Curio Lobby Lounge_Wasserturm Hotel Cologne

So wird die Lobby nach den Umbauten aussehen.

Die 88 Zimmer – davon 41 Suiten, die teilweise über zwei Ebenen gehen – auf elf Etagen werden komplett neu eingerichtet, alles soll etwas heller werden. Als Reminiszenz an die ehemalige Funktion des Turms erinnern die Stangen von Regalen und Schränken an Wasserleitungen. Einzelne Putman-Elemente wie etwa die roten Kussmund-Sofas und Teile der Beleuchtung bleiben erhalten. Auch die massiven Holztüren werden überarbeitet. So etwas kriege man heute gar nicht mehr, so die Fachleute.

Curio Suite living room 610_Wasserturm Hotel Cologne

Die neue Zimmergestaltung

Manches darf und kann auch gar nicht verändert werden: So ist die steinerne Wendeltreppe im Kern des Turmes der Fluchtweg für die Gäste. „Das erinnert mich immer ein bisschen an Rapunzel“, sagt Beissel.

Kein Restaurant im Wasserturm

Auf ein Restaurant wird diesmal bewusst verzichtet, stattdessen soll die „Bar Botanik“ auf der Dachterrasse auch die Kölner anlocken – sie ist öffentlich zugänglich. Hier gibt es einen 360-Grad-Rundumblick auf die Stadt. Es wird Cocktails und eine Karte unter anderem mit Steaks und Bowls geben. Die Bar wird ab 12 Uhr geöffnet sein. Abends soll dann auch ein DJ für Stimmung sorgen.

Wasserturm Chefs

Jörg Schiffmann (l.) von der GCH Hotelgroup und Hoteldirektor Sven Beissel auf der Dachterrasse

Jörg Schiffmann von Vorstand der GHC Hotelgroup ist überzeugt, dass Köln ein guter Standort für ein solches „upscale“ Hotel ist. Vor allem internationale Gäste suchten das Besondere. Auf der Internetseite des Hauses wird der Wasserturm sogar schon als neuer „Hotspot“ der Stadt angekündigt.

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Bis dahin muss aber noch jede Menge Arbeit erledigt werden. Und bei den ganzen Planen und Gerüsten in den Gängen verläuft sich selbst der Hoteldirektor noch manchmal in den Rundungen. „Das ist bei Hotelbauten immer so, dass bis zur letzte Sekunde gearbeitet wird.“ Als allerletzte Maßnahme wird wohl die Hecke um die Grünfläche rund um den Park beschnitten, das ist derzeit aus Gründen des Vogelschutzes nicht möglich.

„Der kleine Park ist ein weiterer großer Vorteil dieses Hauses. Wir haben schon viele Vorbestellungen für Hochzeiten – dann können die Gäste vom Festsaal direkt ins Grüne gehen“, so Beissel. Und sind durch die Hecken vom Rest der Kaygasse komplett abgeschirmt.