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Kartenverkauf ist gefährdetKöln-Düsseldorfer muss Pavillon am Rheinufer räumen

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Der KD-Schriftzug am Verkaufsschalter auf der Rheinpromenade in der Kölner Altstadt wird abmontiert.

Köln – Zuerst wurde Köln aus den Angeln gehoben, wenige Minuten später folgte Düsseldorf. Die blauen Schriftzüge „Köln-Düsseldorfer“ wurden als letzte vom Dach des Verkaufs-Pavillons auf der Rheinuferpromenade in der Altstadt demontiert. Die Rolläden waren bereits zwei Tage vorher nicht mehr nach oben gezogen worden. Seit dem 30. Juni ist der Ticket-Shop der Köln-Düsseldorfer verwaist.

Das von der Stadt gepachtete Gebäude muss weichen, weil die in der 1960er Jahren bei der Umgestaltung der Rheinuferstraße entstandene Kragplatte zwischen Fischmarkt und Deutzer Brücke auf einer Länge von 235 Metern abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden muss.

KD-Schalter seit vier Wochen zu - Abriss hat nochnicht begonnen

„Wir wissen schon seit 2018, dass wir den Pavillon räumen müssen, wenn die Arbeiten beginnen“, sagt Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt, „seitdem bemühen wir uns, mit der Stadt Köln eine gute Lösung zu finden, wie und wo wir künftig unseren Kunden die gewünschten Tickets verkaufen können.“ Aktuell sieht es da eher mau aus. Seit gut vier Wochen ist der Ticket-Schalter zu, aber kein Mini-Bagger, noch nicht einmal eine Schaufel sind in dem Bereich im Einsatz. „Für uns ist jetzt Hochsaison, da zählt jeder Tag. Wir hätten gern den Kartenverkauf an dieser zentralen Stelle so lange fortgesetzt, bis der Abriss tatsächlich startet.“

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Ein Schiff der KD am Rheinufer.

Zu der Frage, wann die Arbeiten beginnen, äußerte sich die Stadt auf Nachfrage dieser Zeitung nicht. Auch nicht dazu, ob und wenn ja, wo ein Ersatz für den KD-Verkaufskiosk hin soll. Sicher ist, dass er nicht mehr an die - aus Sicht der KD - 1-A-Lage in unmittelbarer Nähe zum Rhein kommt. Davon war das Schifffahrtsunternehmen lange Zeit ausgegangen. „Dieser Standort war zunächst genehmigt worden. Es sollte in dem Bereich eine deutlich kleinere Agentur näher zum Ufer hin gebaut werden. Nach monatelangen Verhandlungen mit der Stadt gab es die mündliche Zusage.

Doch als die von uns ausgesuchten Architektur- und Wettbewerbbüros die Arbeit aufnehmen wollten, hieß es. Kommando zurück, es gibt eine andere Beschlusslage. Ihr dürft da nicht mehr bauen. Das hat uns eine sehr schwierige und für uns unbefriedigende Situation gebracht“, sagt Achim Schloemer.

KD hofft auf schnelle Übergangslösung in Köln

Jetzt hofft die KD auf eine rasche Interimslösung für die laufende Saison. „Wir möchten in der Nähe der Landebrücke 4 zumindest ein Verkaufsrondell aufstellen.“ Das wäre deutlich hinter dem Fischmarkt. Derzeit müssen die Kunden noch weiter bis zur Hohenzollernbrücke laufen, um ein KD-Ticket zu kaufen. An der Anlegestelle der „Dampfschiffahrt Colonia“ (DSC) werden neben den Karten für die eigenen Rundfahrten mit der Willi-Ostermann auch KD-Fahrkarten verkauft.

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Online können ebenfalls Tickets geordert werden. „Der Online-Ticketverkauf ist zwar ein wichtiges Standbein. Das ersetzt aber den direkten Kontakt zu den Kunden keinesfalls. In der Vor-Corona-Saison 2018/19 lagen die Umsatzerlöse am KD-Schalter in einer Größenordnung von 3,5 Millionen Euro“, sagt Schloemer.

KD fühlt sich von der Stadt unfreundlich behandelt

Ganz davon abgesehen war der Pavillon auch eine Informationsbörse für Touristen. Die KD-Mitarbeiter haben nicht nur erklärt, wo welches KD-Schiff in Richtung Siebengebirge oder zur Rundfahrt abgelegt, sondern auch, wo der Dom, das Schokoladenmuseum, die Philharmonie und die Hohe Straße sind. In der kommenden Woche soll es weitere Gespräche zwischen der KD und der Stadt geben. Dabei geht es um die Frage, ob das unternehmen in Höhe der Markmannsgasse einen neue Agentur bauen darf. Die Stelle läge hinter der Toilettenanlage und der Fahrradverleihstation. Derzeit sind dort Parkplätze beziehungsweise Altglascontainer aufgestellt.

Geschäftsführer Schloemer betont, dass man weiter in gutem Einvernehmen mit der Stadt eine passende Lösung finden möchte. Den bisherigen Umgang mit dem Unternehmen betrachtet er allerdings eher als „unfreundlich“. „Köln schmückt sich damit, dass sie eine wirtschaftsfreundliche Stadt ist, die sich um Neuansiedlungen bemüht. Dann sollte man aber parallel mit alteingesessenen Unternehmen auch anders umgehen.“ Die Köln-Düsseldorfer feiert 2026 ihr 200-jähriges Bestehen.