Ab Mitte Mai wird die Trankgasse am Kölner Dom fast komplett autofrei – doch es gibt schlechte Nachrichten vom Millionen-Projekt Domsockel.
Am Welterbe Kölner DomTrankgasse wird ab Mitte Mai fast komplett autofrei
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Die Trankgasse am Dom wird ab Mitte Mai zur Fahrradstraße.
Copyright: Alexander Roll
Ab Mitte Mai verändert sich das direkte Domumfeld: Bis dahin richtet die Stadt Köln auf der Trankgasse eine Fahrradstraße ein, die rund 200 Meter lange Straße samt Tunnel unter der Domtreppe wird damit weitgehend autofrei.
Es bleiben aber Ausnahmen: Gäste dürfen das Excelsior Hotel Ernst weiter anfahren. Die Ausfahrt aus der Tiefgarage zum Rheinufer bleibt möglich. Lieferverkehr ist erlaubt. Touristische Fahrten wie Stadtrundfahrten sind möglich. Zudem wird der Bereich rund um den Kardinal-Höffner-Platz westlich des Doms zur erweiterten Fußgängerzone.
Zunächst ist die neue Verkehrsführung nur ein Testlauf, die Stadt lässt noch nichts baulich verändern, sondern regelt den Verkehr über neue Markierungen, Schilder und angepasste Ampeln und Parkleitsysteme. Das Wort Verkehrsversuch ist in der städtischen Pressemitteilung nicht erwähnt – obwohl der Verkehrsausschuss das Projekt im Mai 2022 als solches beschlossen hat. Auf Nachfrage bestätigte ein Stadtsprecher, dass die neue Verkehrsführung nicht als Verkehrsversuch angelegt ist, unter anderem auf der Venloer Straße hat die Stadt sich damit ja teils bundesweit blamiert.
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In bemerkenswert offenen Worten hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) zuletzt im „Kölner Stadt-Anzeiger“ ihr Verkehrsdezernat um Dezernent Ascan Egerer kritisiert. Auf der Venloer Straße ist der Versuch laut Reker durch schlechte Durchführung und unzureichende Kommunikation ad absurdum geführt worden. Reker sagte: „Nur wenn es gleich so schlecht beginnt, dann will zukünftig keiner mehr solche Versuche.“
De Bellis fordert Entscheidung der Politik
Laut Verwaltung will sie die Erfahrungen mit der neuen Verkehrsführung am Dom auswerten und danach entscheiden, wie die endgültige Lösung aussieht. Die verkehrspolitische Sprecherin der CDU, Teresa De Bellis, fordert, dass die Politik darüber entscheidet. Sie sagt: „Wir wollen in Ruhe auswerten, wie es gelaufen ist und ob die Ziele erfüllt worden sind.“

So soll der Dom-Sockel nach der Neugestaltung aussehen.
Copyright: Allmann Sattler Wappner
Ursprünglich sollte die provisorische Verkehrsführung während des Umbaus des Domsockels eingerichtet werden – doch aus dem 6,5-Millionen-Euro-Projekt wird erstmal nichts. Die Stadt verschiebt es um mehr als ein Jahr hinter die Fußball-Europameisterschaft 2024, sie geht von zwei Jahren Bauzeit aus. Der Stadt lag nur ein Angebot für den Umbau vor, doch die Stadt konnte die Firma wegen „vergaberechtlicher Gründe“ nicht beauftragen. Sie muss die Arbeiten nun neu ausschreiben. Das verzögert das Projekt und es wäre damit in die Zeit der Fußball-Europameisterschaft 2024 gefallen. Köln richtet fünf Spiele aus.
Die Stadt will nur für die EM nicht eine Baustelle am Dom einrichten, sie schreibt: „Die zusätzlichen Kosten für diese Maßnahmen werden auf circa 430.000 Euro brutto geschätzt. Jedoch wird die provisorische Baustellenschließung, trotz des verhältnismäßig hohen Mitteleinsatzes, dem hohen Anspruch an das dem Umfeld angemessene Erscheinungsbild nicht gerecht.“