Der „kleine Offenbachplatz“ an den Bühnen hat bislang keinen eigenen Namen. Die Verwaltung möchte dort aber keinen „Dirk-Bach-Platz“.
„Anderer Ort wäre eine Beleidigung“Verwaltung lehnt Dirk-Bach-Platz an den Bühnen Köln ab
Köln soll einen nach Dirk Bach benannten Platz bekommen. Die Verwaltung lehnt den bislang diskutierten sogenannten „kleinen Offenbachplatz“ nun aber ab. Stattdessen soll nach einem anderen geeigneten Ort für einen Dirk-Bach-Platz gesucht werden. Darüber soll in der kommenden Woche der Stadtrat entscheiden.
Kleiner Offenbachplatz an den Bühnen hat bislang keinen eigenen Namen
„Das ist ein Täuschungsmanöver der Verwaltung“, kommentiert der Bezirksbürgermeister der Innenstadt, Andreas Hupke. Denn die Bezirksvertretung Innenstadt hatte sich im vergangenen Jahr bereits für die Umbenennung an der Stelle entschieden. Die Fläche vor dem Schauspielhaus an der Brüderstraße, die etwas versteckt hinter dem eigentlichen Offenbachplatz liegt, hat keinen eigenen Namen. Da sie formal kein Teil des Offenbachplatzes ist, ist eine Benennung möglich, das bestätigt auch die Verwaltung. Zum Dirk-Bach-Platz soll die Fläche aber trotzdem nicht werden.
Zwar entscheiden üblicherweise die Bezirksvertretungen über die Benennung von Straßen und Plätzen in ihrem Bezirk. Im Falle des kleinen Offenbachplatzes spricht die Verwaltung aber davon, dass der Ort wegen Schauspiel und Oper „eine wesentlich über den Bezirk hinausgehende Bedeutung hat und die Benennung daher in die Zuständigkeit des Rates fällt.“ Gleichzeit schlägt die Verwaltung vor, den kleinen Offenbachplatz in den großen Offenbachplatz mit einzubeziehen. Im Zuge der Sanierung der Bühnen sei klar geworden, dass der Platz nicht vom großen Offenbachplatz getrennt zu betrachten sei. Sollte der kleine Offenbachplatz dem großen zugeschlagen werden, könnte er nicht mehr benannt werden.
„Es gibt keinen anderen Ort, der ihm gerecht wird“
Hupke kann das nicht nachvollziehen. Nicht nur habe die Bezirksvertretung Innenstadt in der Vergangenheit bereits andere zentrale Plätze wie den Augustusplatz oder den Norbert-Burger-Platz eigenständig benannt. Auch gäbe es in der Innenstadt keinen alternativen Standort für einen Dirk-Bach-Platz. „Es gibt keinen anderen Ort, der ihm gerecht wird. Jede andere Möglichkeit wäre eine Beleidigung für Dirk Bach“, sagt Hupke. Er vermutet, dass in Bach in der Verwaltung lediglich der Dschungelcamp-Moderator, nicht aber der Charakterdarsteller gesehen wird. „Wir haben uns bewusst für einen Platz für Dirk Bach entschieden, wegen seines sozialen Engagements für das Lebenshaus und die Aidshilfe.“
Die Kölner Aidshilfe und das Centrum für Schwule Geschichte waren es auch, die die Benennung eines Platzes nach Dirk Bach vor zwei Jahren eingebracht hatten. Zunächst hatten die Organisationen die Fläche an der Kreuzung zwischen Zülpicher Straße, Kyffhäuser Straße und Dasselstraße ins Gespräch gebracht. Bach startete seine Karriere unter anderem am dort beheimateten „Theater in der Filmdose“, wie auch Ralph Morgenstern und Hella von Sinnen. Da aber nicht feststeht, ob dort überhaupt ein richtiger Platzcharakter bestehen kann, schwenkte man auf den kleinen Offenbachplatz um.
Der Stadtrat kann sich in der kommenden Woche entgegen der Verwaltung noch dazu entscheiden, den kleinen Offenbachplatz zum Dirk-Bach-Platz zu machen. Bezirksbürgermeister Hupke kündigte andernfalls an, rechtliche Schritte zu prüfen, um die Entscheidung der BV Innenstadt durchzusetzen.