Der neue Innenhof des Bürgerzentrums Alte Feuerwache ist fertig. Heller Naturstein ersetzt den vorherigen Asphalt. Ein besonderer Clou ist die Versickerungs-Fläche.
Für 4,2 Millionen EuroBürgerzentrum Alte Feuerwache feiert Eröffnung des neu gestalteten Innenhofs
Der Innenhof der Alten Feuerwache wirkt wie verwandelt. Dort, wo zuvor unebener und brüchiger Asphalt lag, dominiert nun heller Naturstein das Bild. Rund um den Platz zieht sich eine Kiesfläche. Diese hat eine besondere Funktion: Der unter ihr liegende Versickerungs-Raum soll als Schwammkörper Regenwasser von den Dächern und der Platzfläche auffangen und so zugleich den Bäumen des Hofs, die beim Umbau komplett erhalten blieben, eine Wasserquelle in Trockenzeiten bieten.
Durch ein Sand-Humus-Kohle-Gemisch sickert das Wasser ein und wird dabei zugleich gefiltert. Immer noch überschüssiges Wasser im Untergrund wird über Rigolen in acht Meter Tiefe ins Grundwasser eingeleitet.
Alte Feuerwache: Neuer Raum für Veranstaltungen
Alles ist aufgeräumter und wirkt viel heller. Der Platz zwischen den Gebäudeteilen des Bürgerzentrums ist zugleich optisch deutlich vergrößert und bietet mit seinen neuen Bänken mehr Sitzmöglichkeiten. Komplett neu ist die Holzwerkstatt an der Ecke des Platzes mit ihrer roten Fassade, welche auf dem Platz der einstigen Lagerhalle steht. Sie bietet Raum für Kreativität und Veranstaltungen.
Ganz bewusst ist die Platzfläche zur Mitte hin etwas abgesenkt – einerseits wegen des Sickerwassers, das in die Schwammkörper-Fläche fließen soll, andererseits wegen der ebenerdigen Zugänge zu den Gebäuden der Feuerwache rund um den Platz. Noch bis Ende des Jahres entsteht ein Spielturm für Kinder.
Bauphase anstrengend für Nachbarschaft
„Letztlich ist der Platz das Herzstück unseres Bürgerzentrums“, betonte Caro Frank, Geschäftsführerin der Alten Feuerwache. „Wir freuen uns schon auf die Rückkehr der Flohmärkte, und dass dieser Platz wieder belebt wird.“
Für die Nachbarschaft sei die seit Sommer 2023 andauernde Bauphase mit Lärm und Staub schon eine Belastung gewesen, blickte sie zurück. „Unser heutiges Fest ist daher auch ein kleines Dankeschön für die lange Geduld.“ Rund 4,2 Millionen Euro wurden investiert, mit 3,8 Millionen Euro kam der Löwenanteil von Land und Bund.
Planungen begannen vor drei Jahren
Vor drei Jahren hatte die Planungsarbeiten für den neuen Innenhof begonnen. Auch ein großer Ideenworkshop mit den Zentrumsgästen fand statt. Nun feierte das Bürgerzentrum das Eröffnungsfest, gemeinsam mit rund 150 Gästen und den beteiligten Firmen. Eine Multimedia-Ausstellung in der neuen Holzwerkstatt dokumentiert das Umbauprojekt.
„Meine erste Inanscheinnahme zeigt mir: Das Projekt ist gelungen!“ , lobte Bürgermeister Ralph Elster. Er erinnerte an die Vergangenheit der 1890 errichteten einstigen Hauptfeuerwache Kölns. Nur massive Proteste und bürgerliches Engagement verhinderten in den 1970er-Jahren, nach der Verlegung der Hauptfeuerwache nach Weidenpesch, den Abbruch des Ensembles, das 1986 offiziell zum Bürgerzentrum wurde. Sozialdezernent Harald Rau betonte die Rolle der Bürgerzentren und -häuser für den sozialen Zusammenhalt und insbesondere im Kampf gegen Vereinsamung.
„Für mich ist es heute sehr bewegend, hier zu sein“, bekannte Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, der in den Siebzigern selbst als Aktivist in der Feuerwache sowie dem Bürgerhaus Stollwerck engagiert war. „Das Ganze hier ist nicht vom Himmel gefallen, sondern bedeutete intensive politische Arbeit.“