Christina Krys Huber gastiert mit konzeptioneller Werkschau vom 29. Juni bis 27. Juli in den Räumlichkeiten von „Mouches Volantes“ am Ebertplatz.
Visualisierte Gedichte und flüsternde GeschichtenGalerie am Ebertplatz zeigt „Not quite a love poem“
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Christina Krys Huber flaniert in der Ausstellung „Not quite a love poem“ durch multiple Seelengefilde.
Copyright: Thomas Dahl
„Sorry, I love you“, verabschiedet Christina Krys Huber das lyrische Ich im Gedicht „I thought it would be real“ („Ich dachte, es wäre echt“). Huber widmet sich der Idee von Liebe in der Galerie „Mouches Volantes“ (Ebertplatz Passage 1) im Rahmen der aktuellen Werkschau „Not quite a love poem“ – und das in Form von Malereien, Objekten und Texten.
In dichten Farbnetzen schweben hier geisterhafte Wesen in Nebelgewändern auf walnussölgetränkten Leinwänden. Universen schlingern auf einer unendlichen Reise durch die Ausstellungsräume. Architektonische Bauten türmen sich auf dünnen Sperrholzplatten, die eine dystopisch-urbane Atmosphäre kreieren.
Gebrauchte Gegenstände liefern Geschichten und sind nachhaltig
Darüber hinaus spielen gebrauchte Holzregale eines bekannten Einrichtungshauses nicht unwesentliche Rollen im persönlichen Kunstverständnis. Über Kleinanzeigen ordert Huber beispielsweise Regale und andere Gegenstände als Fundament für die internationalen Präsentationen (u. a. Tate Gallery of Modern Art, London).
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Neben einem Zeichen für Nachhaltigkeit schaffen jene Arbeiten zusätzlichen Platz für Geschichten. Wem gehörten einst die Bücher, CDs oder Vasen, deren Stand-, Schleif- und Kratzspuren eine stille Präsenz auf dem brüchigen Stoff demonstrieren? Welche Erinnerungen blieben mit ihnen auf dem Mobiliar haften?
Die Inspiration für die malerischen wie schriftlichen Erzählungen findet Huber auf den Straßen, während U-Bahnfahrten oder in den Cafés der Metropolen, die eine Replik des Lebens zeichnen. „Meine Figuren sind nicht ausformuliert. Man muss sie selbst weiterdenken. Es geht um das Dazwischen und Nichtfassbare“, sagt Huber.
In den Weiten der Bildnisse treffen dabei reale sowie fiktive Erinnerungen aufeinander, betrachten sich und entgleiten bald wieder. Hubers erste NRW-Ausstellung wird von Kunstwissenschaftler und Kulturmanager Philipp Lange kuratiert. Im Zuge der Vernissage am Samstag, dem 29. Juni, liest Christina Krys Huber ab 19 Uhr aus den eigenen Prosa- und Lyrikwerken. Der Eintritt ist frei.
„Not quite a love poem“, Christina Krys Huber, „Mouches Volantes“, Ebertplatz Passage 1, 50668 Köln, 29. Juni bis 27. Juli, Vernissage: 19 bis 21 Uhr, ab 30. Juni täglich von 16 bis 20 Uhr