Der Frauenstadtplan Köln stellt nicht nur historische und zeitgenössische Frauen der Kölner Stadtgeschichte vor.
Starke FrauenNeuer Stadtführer stellt wichtige weibliche Charaktere und Projekte Kölns vor
„Frauen sind oftmals in der Öffentlichkeit unsichtbar. Das Wissen über ihre Leistungen wird zu wenig kommuniziert“, sagt Maria Beckermann. Neben Annegret Gutzmann und Susanne Zickler ist sie eine der drei Vorstandsfrauen der Frauenberatungsstelle „FrauenLeben“ und Gründerinnen der Stiftung „Frauen*leben in Köln“.
Im November 2020 gründeten die drei Frauenärztinnen, die sich über die Frauenberatungsstelle in Ehrenfeld kennen, die Stiftung als Treuhandstiftung, deren Vermögen über den Dachverband „Gemeinsam Handeln“ verwaltet wird.
Frauenstadtplan: Historische und zeitgenössische Frauenprojekte in Köln
Die Intention: Das kulturelle Leben für Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung sichtbarer zu gestalten. Privilegien zu nutzen, um Frauenarmut entgegenzuwirken und auch, um ein selbstbestimmtes Leben zu erhalten. „Die Stiftung ermöglicht uns, in unseren Testamenten Frauenprojekte zu fördern, die diesen Kampf über unseren Tod hinaus fortsetzen“, so die Stiftungsidee.
Ein Frauenstadtplan ist ein Schwerpunkt. Entstanden ist der Stadtplan in Kooperation mit dem Kölner Frauengeschichtsverein und dem städtischen Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern. Es sind Frauen, die das politische und gesellschaftliche Leben der Stadt beeinflusst haben und beeinflussen. Neben historischen und zeitgenössischen Frauen werden Frauenprojekte vorgestellt.
Es sind historisch genannte Frauen, wie Laura von Oelbermann, eine der reichsten Frauen damals, die mit einer großen Spende den Grundstein für das linksrheinische, evangelische Krankenhaus legte und 1902 den Baubeginn des Krankenhauses am Weyertal in Lindenthal antrieb.
Starke Frauen im Kölner Veedel
Oder Persönlichkeiten wie Sibylle Mertens-Schaffhausen, die im 19. Jahrhundert die weibliche Salonkultur in der Stadt kultivierten. „Es geht immer noch darum, patriarchalische Strukturen aufzubrechen.“ 208 Persönlichkeiten sowie Frauenprojekte sind derzeit zusammengetragen. Gesucht werden kann über bedeutende Orte, Institutionen und die einzelnen Biografien.
Dazu gehören auch Frauen im Veedel. „Nachdem wir einen Fundus gelegt haben, sollen auch Frauen aus den einzelnen Vierteln der Stadt vorgestellt werden“, sagt Beckermann. Exemplarisch nennt sie aus jener Kategorie Frauen wie Linda Rennings, die den Verein Heimatlos in Köln gründete, und sich am Wiener Platz um wohnungslose Frauen kümmert.
Oder Marianne Arndt, die den Verein ‚Mosaik Köln Mülheim‘ gründete, der sich für geflüchtete Menschen und Integration einsetzt. Wie sich die heutigen Frauen im Stadtplan präsentieren, bleibt ihnen überlassen. Mal sind es kurze Einlassungen oder Erzählungen ihres Werdegangs.
Eine Werbeplattform ist der Stadtplan nicht. Die Kooperation mit dem Amt für Gleichstellung läuft bis 2031. Bis dahin sollen weitere weibliche Viten den Stadtplan füllen. „In Köln können wir sicherlich 500 Frauen erreichen“, sagt Beckermann.
In einer neuen Talkreihe, im Theater 509 im Bürgerhaus Stollwerck, werden jetzt erstmalig weibliche Persönlichkeiten der Stadt zu Wort kommen. Den Auftakt machen am Sonntag, 8. Dezember, um 18 Uhr, an der Dreikönigenstraße 23, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Karolin Balzar von der Schnittchen-Sitzung und Juliane Kronen von der Plattform Innatura. Es moderiert Carolina Brauckmann. Wenige Restkarten zu 14 Euro, liegen an der Abendkasse. Eine weitere Talkrunde ist im kommenden Jahr für den 1. Juni geplant.