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HochwasserRheinpegel in Köln steigt stark an – Großes Hubtor ist geschlossen

Lesezeit 3 Minuten
Das Hubtor in Rodenkirchen wird hochgefahren.

Das Hubtor in Köln-Rodenkirchen soll am Freitag (10. Januar 2025) geschlossen werden. Hier ein Archivbild vom Juni 2024.

Der Rheinpegel steigt stark an. Zum Wochenende soll er in Köln an der 8-Meter-Marke kratzen. Danach könnte sich die Lage entspannen.

Der Rheinpegel in Köln steigt derzeit stark an. Am Freitagmorgen (10. Januar) um 7 Uhr lag er bei 6,84 Meter, am Mittag kletterte der Wasserstand auf 7,09 Meter. Die Tendenz geht weiter nach oben – allerdings nur bis Samstag. Und wie die Hochwasserzentrale der Stadtentwässerungsbetriebe meldet, soll die 8-Meter-Marke nicht überschritten werden.

Danach würden die Wasserstände voraussichtlich rasch fallen, heißt es von der Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz. Eine erste vorsichtige Entwarnung kam aus dem Ahrtal: Im Kreis Ahrweiler habe sich die Hochwasserlage insgesamt entspannt, teilte der Kreis mit. Der Pegelstand der Ahr falle. Es könne aber nach wie vor zu Verspätungen beim öffentlichen Verkehr oder Einschränkungen für Autofahrer kommen.

Hochwassermarke I: Schiffe fahren langsamer, Treppen sind geflutet

Ab 6,20 Meter gilt in Köln die Hochwassermarke I. Dann gibt es erste Einschränkungen für den Rheinverkehr: Schiffe dürfen nur noch mit verminderter Geschwindigkeit und in der Mitte des Flusses fahren, um Uferbeschädigungen zu vermeiden.

Am Dienstagnachmittag lag der Rheinpegel noch bei 5,73 Meter. Die Treppen am Rheinboulevard in Deutz, auf denen im Sommer immer viele Menschen ihr Feierabend-Kölsch genießen, waren da teilweise schon geflutet. Zunächst war mit dem Erreichen der ersten Hochwassermarke bereits am Mittwochnachmittag gerechnet worden. So schnell ging es dann aber doch nicht.

Wasserpegel in Köln steigt: Erste Beschränkungen greifen

Allerdings gingen seit Mittwochabend heftige Niederschläge nieder. Teilweise fielen diese als Schnee, so auch in Köln. Vor allem im gesamten Einzugsbereich des Rheins fiel viel Regen, wie die Sprecherin der Kölner Stadtentwässerungsbetriebe Steb, Birgit Konopatzki, am Donnerstag erklärte. Am Oberrhein und Mittelrhein, an Mosel, Ahr, Sieg und Lahn stiegen die Wasserstände bereits. Auch in Bonn steigt der Rheinpegel derzeit.

Bereits jetzt ist der Parkplatz an der Bastei geflutet und gesperrt. Rheinnahe Fuß- und Radwege sind geschlossen, insbesondere der Leinpfad in Rodenkirchen. Darüber hinaus wurden im besonders gefährdeten Rodenkirchen Stege aufgebaut, so in der Nähe des Bootshauses. An einigen Gebäuden wurden Tür- und Fensterverschlüsse angebracht.

Am Freitag wurde das große Hubtor in Rodenkirchen geschlossen. Dies passiert ab einem Pegel von 6,80 Meter. Ab einem Pegel von 7 Metern werden dann im Rodenkirchener Auenviertel erste mobile Wände aufgebaut. Bei diesem Wasserstand wird auch die Groov in Porz-Zündorf geflutet.

Die Rheinfähre Hitdorf, die normalerweise zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf verkehrt, hat ihren Betrieb aktuell bereits eingestellt. Grund ist Treibgut, entstanden durch den stark ansteigenden Rheinpegel, das eine Fahrt des Schiffes derzeit nicht möglich macht.

Konopatzki rechnet aktuell mit einem Pegel von bis zu 8 Metern am Samstag. Da am Wochenende keine weiteren Niederschläge prognostiziert werden, dürfte dies vorerst der Hochstand sein. Die Kölner bräuchten „keine Angst“ haben, alles sei normal für die Jahreszeit, man habe die Lage gut im Griff. Erst ab 8,30 Metern gilt die Hochwassermarke II, dann muss die Rheinschifffahrt komplett eingestellt werden. (cme, ft)