Zwei Täter stehen im Fokus der Ermittlungen. Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Europameisterschaft liegen weiterhin nicht vor.
Hintergründe nach wie vor unklarPolizei fahndet nach Schuss am Hohenzollernring nach Männern aus Uber-Fahrt
Nachdem ein 31-jähriger Mann am Sonntag, 16. Juni, am Hohenzollernring angeschossen wurde, fahnden die Kölner Ermittler nach mindestens fünf unbekannten Tätern, die an dem Vorfall beteiligt sein sollen. „Zwei von ihnen stehen dabei als Haupttäter im Fokus der Ermittlungen“, sagte Oberstaatsanwältin Stephanie Beller. Aktuell wertet die Staatsanwaltschaft den Vorfall als gefährliche Körperverletzung. „Der Gesundheitszustand des Geschädigten ist stabil, er befindet sich nicht in Lebensgefahr. Weiteres kann mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht öffentlich gemacht werden.“
Jetzt sucht die Polizei mit Bildern aus einer Überwachungskamera einer Uber-Fahrt nach mehreren Männern, die an der Tat beteiligt gewesen sein sollen.
Am frühen Sonntagmorgen geriet der 31-Jährige laut Polizei und Staatsanwaltschaft mit mehreren anderen Personen in eine Schlägerei am Hohenzollernring. Gegen 4:15 Uhr wurde er dann mit einer Schussverletzung im Bein in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei fahndet seitdem nach dem unbekannten Schützen und weiteren Personen, die an der Schlägerei beteiligt waren.
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Dazu wertet das Kriminalkommissariat auch Aufnahmen aus der polizeilichen Videobeobachtung im Bereich des Tatorts aus. Die Hintergründe sind weiter unklar. Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft liegen weiterhin nicht vor.
Kölner Polizei stellt mehr Waffen sicher
Der Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Feierzone am Hohenzollernring, wo es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Waffen, vor allem mit Messern gekommen ist. Seit Dezember 2021 ist der Hohenzollernring deswegen genauso wie das Zülpicher Viertel eine Waffenverbotszone. Das Mitführen gefährlicher Gegenstände wie Schusswaffen, Messer mit Klingen länger als vier Zentimeter oder Elektroschocker ist freitags, samstags und vor Feiertagen zwischen 20 und sechs Uhr, sowie während der Karnevalstage untersagt. Die Polizei kann das Verbot anlasslos kontrollieren, bei Verstößen droht ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro.
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der sichergestellten Waffen in den beiden Zonen im Vergleich zum Vorjahr. Laut Einsatzstatistik zogen die Beamten dort insgesamt 153 Waffen sicher. Zumeist handelte es sich dabei um Messer. Das sind 20 mehr als im Jahr davor.
Um eine feste Waffenverbotszone einzurichten, müssen gesetzliche Voraussetzungen vorliegen, zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an fest definierten Straftaten in einem bestimmten Zeitraum. Auch die Bundespolizei erklärt den Kölner Hauptbahnhof und den Bahnhof Messe/Deutz in unregelmäßigen Abständen per Allgemeinverfügung zu Waffenverbotszonen und kontrolliert dann verstärkt, so auch während der Zeit der Europameisterschaft.
Seit vergangenen Mittwoch gilt auch der Wiener Platz in Mülheim als Waffenverbotszone. Anders als in den Partyzonen auf dem Hohenzollernring und der Zülpicher Straße gilt das Verbot dort rund um die Uhr.