Architekt Paul Böhm will Farben und Fensteranordnung an den denkmalgeschützten Häusern verändern, nennt es aber „minimalinvasiv“.
Erste EntwürfeSo verändern sich die Giebelhäuschen in der Kölner Altstadt
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Kräftige Farben, Maueranker auf der Fassade – so sahen die Giebelhäuschen vor dem Abbruch aus.
Copyright: Martina Goyert
Vor kurzem war bekannt geworden, dass der Kölner Star-Architekt Paul Böhm den Wiederaufbau der beiden Giebelhäuschen am Fischmarkt übernimmt. Sie mussten wegen ihres maroden Fachwerks im November 2023 abgebrochen werden. Nun hat Böhm die ersten Entwürfe vorgestellt, noch sind es nur Zeichnungen. Aber es sind schon deutliche Veränderungen zu erkennen.
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Schmalere Fenster, keine Maueranker mehr, helle Front: So sollen die Häuschen aussehen.
Copyright: Architekturbüro Paul Böhm
In Absprache mit der Denkmalpflege wolle man keine Rekonstruktion schaffen, so hatte Böhm, der unter anderem durch den Bau der Zentralmoschee bekannt wurde, bereits im Vorfeld dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt. „Ich werde etwas aufräumen“, hatte er es formuliert. So werden beispielsweise die Maueranker, die erst während der NS-Zeit hinzugefügt wurden, nicht wieder an der Fassade angebracht. Auch werde sich die Form, die Anordnung und die Anzahl der Fenster verändern. In den Häuschen befanden sich Zimmer des Hotels „Kleines Stapelhäuschen“, das derzeit saniert wird. Um hier moderne Zimmer schaffen zu können, wird die Geschosshöhe erhöht, die Fenster werden ebenfalls höher und schmaler. Die halbrunden Fenster im Giebel werden ersetzt.
Aufbauarbeiten in der Altstadt sollen im Juli starten
Auch die kräftigen Farben, in denen die Häuschen gestrichen waren, sollen nicht wieder aufgegriffen werden. Historische Bilder belegten, so Böhm, dass erst in den 1980er Jahren das Grün und das Orange aufgetragen wurden. Davor seien die Fassaden hell verputzt gewesen. An diesem Vorbild wolle man sich orientieren. Der Wiederaufbau soll aus einem leichten Holzrahmentragwerk bestehen, das mit Mineralwolle gedämmt und weiß verputzt ist. Die Fensterrahmen sind aus einem hellen Holz gefertigt. Das Restaurant Feinfein, das sich im gemauerten Erdgeschoss befindet und mit Planen vor Wind und Wetter geschützt ist, soll integriert werden. Die Arbeiten sollen im Juli starten.
Das Ziel sei der „behutsame Erhalt des denkmalgeschützten Bestands, sowie die minimalinvasive Umsetzung notwendiger baulicher Maßnahmen“, so Böhm. „Es kommt auf die kleinen, feinen Details an.“ Wichtig sei die Wahrung der Proportionen innerhalb der Nachbarschaft. „So entsteht ein eigenständiger, moderner Baukörper, der die historische Umgebung respektiert und zugleich neue architektonische Impulse setzt.“