In den sozialen Medien wird wild über den Einsatz spekuliert, viele sprechen von einem bewaffneten Raubüberfall. Aber das ist falsch.
Video kursiert im InternetSpielzeugpistole löst Großeinsatz auf der Kölner Hohe Straße aus

Ein Polizeieinsatz vor dem Warenhaus Galeria Karstadt Kaufhof auf der Hohe Straße löst Verunsicherung in den Sozialen Medien aus. (Symbolbild)
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Blaulicht, lautes Geschrei, Polizisten, die mit Maschinenpistolen ins Warenhaus Galeria Karstadt Kaufhof an der Hohe Straße marschieren und mehrere Personen auf dem Boden fixieren: Das Video, das seit Montagabend auf dem Instagram-Kanal „Köln.aktuell“ kursiert, wirkt beklemmend. Mit „Bewaffneter Raubüberfall auf der Hohe Str.“ hat der Account-Betreiber das Video betitelt. Bis Dienstagmorgen haben 124.000 Menschen das Video gesehen, in den Kommentaren wird wild über den Einsatz spekuliert, auch darüber, warum ein solcher Einsatz nicht noch viel mehr im Fokus der Öffentlichkeit steht.
Keine strafrechtlichen Folgen
Der Grund ist simpel: Von einem „bewaffneten Raubüberfall“ kann keine Rede sein. Auslöser des Polizeieinsatzes war eine Spielzeugpistole, wie Polizeisprecher Christoph Gilles sagt. Demnach habe ein Zeuge um 18.55 Uhr die Polizei alarmiert, weil er beobachtet haben will, wie eine Person auf der Rolltreppe des Kaufhofs eine Pistole durchgeladen haben soll. Wenige Minuten später stand die Polizei mit einem Großaufgebot vor dem Warenhaus, die Beamten stellten vier Personen im Alter von 21 und 22 Jahren und fixierten sie am Boden.
In der Handtasche einer der Personen, einer 21-jährigen Frau, fanden die Polizisten schließlich eine Softair-Pistole, die die Gruppe kurz zuvor gekauft haben soll, wie sie der Polizei später erklärten. Weitere Waffen oder andere illegale Gegenstände fanden die Polizisten bei der Durchsuchung der Heranwachsenden nicht.
„Offenbar hat die Gruppe auf der Rolltreppe Scherze mit der Spielzeugpistole gemacht. Wir haben ihnen darauf eine Ansage erteilt, dass man solche Späße besser nicht in der Öffentlichkeit machen sollte“, sagte Polizeisprecher Gilles. Strafrechtliche Folgen haben sie indes nicht zu befürchten. „Streng genommen ist es nicht mal ein Dummejungenstreich, denn die Heranwachsenden haben die Spielzeugpistole zu keinem Zeitpunkt gegen andere gerichtet oder jemanden bedroht“, so Gilles. 20 Minuten nach dem Notruf sei der Einsatz bereits wieder beendet gewesen.