„Das fasse ich jetzt nicht“, schreit eine junge Frau und rennt zur Bühne. Auf dem Weihnachtsmarkt am Dom sind die Besucherinnen und Besucher am Donnerstagnachmittag von einem Konzert überrascht, das sie dort nicht erwartet hatten. Erst wenige Tage zuvor hatte die Pop-Rock-Band ihren Auftritt angekündigt, deshalb wusste viele Gäste nicht von dem Konzert. „Ich lass' für dich das Licht an…“, stimmt die Menge jedoch schnell mit ein: Revolverheld steht auf der Bühne.

Schnapsidee: Revolverheld wollte zum Weihnachtsmarkt nach Köln fahren

„Unser Manager hat uns morgens geschrieben: Ich habe euch eingebucht“, plaudert Sänger Johannes Strate mit einem Glühwein in der Hand. Die vier Musiker haben erst rekonstruieren müssen, dass sie eine wahre „Schnapsidee“ gehabt und sich per nächtlicher SMS eine Woche vor Weihnachten noch einen Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt in Köln gewünscht hatten.

Die Kölnerinnen und Kölner hat es gefreut, zumal die Hamburger Band einiges mit der Stadt verbindet. Im Maarweg hat Revolverheld ihr drittes Album, „In Farbe“, aufgenommen und zum Beispiel beim Abschiedskonzert von Lukas Podolski gespielt. „Ein Bild vom Hennes habe ich immer noch zu Hause“, sagt Strate auf der Dom-Bühne.

Erst beim Spielen ihrer Songs füllt sich die Fläche neben dem riesigen Weihnachtsbaum unter dem Lichterzelt. „Da haben sich die Strapazen ja gelohnt“, freut sich Margit Savsek. Sie ist mit Freunden aus Baden-Württemberg für das Konzert von Annenmaykantereit später am Abend mit der Bahn angereist. Dank des spontanen Besuchs auf dem Weihnachtsmarkt konnte sie gleich zwei Konzerte mitnehmen.

Publikum prostet Revolverheld mit Kölschstangen und Glühweintassen zu

„Es ist kein Klischee, dass in Köln die Herzlichkeit etwas schöner ist“, macht sich Johannes Strate beim Publikum beliebt und versucht sich sogar am kölschen Dialekt. Einen Seitenhieb gegen die Kölnerinnen und Kölner verkneift er sich trotzdem nicht: „Eigentlich hättet ihr lieber die Höhner hier, oder?“, neckt er das Publikum.

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Die weihnachtliche Atmosphäre lässt das Publikum ganz nah an die Musiker herankommen. Bei den milden Temperaturen vermehrt mit Kölschstangen statt Glühweintasse in der Hand, stößt das Publikum mit der Band an. Schlagzeuger Jakob Sinn unterstützt ausnahmsweise nur mit Rasseln, seine Kollegen spielen Akustikgitarren. Und zur Bühne spazierten sie einfach durch die Menge auf der Domplatte. Der halbstündige Auftritt bot den Fans die Möglichkeit, Revolverheld von Nahem zu erleben, bevor die vier Musiker am 8. September 2023 zum ersten Mal im Tanzbrunnen beim Open Air spielen werden.