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Grüne wollen Uniwiese sperrenWird der Kölner Karneval im Grüngürtel doch noch verhindert?

Lesezeit 2 Minuten
Tausende verkleidete Menschen sind auf einer großen Grünfläche unterwegs.

Tausende zumeist junger Besucher warten auf den Uniwiesen in Köln vor der Zülpicher Straße.

Eine Bürgereingabe des Umweltverbands BUND hatte Erfolg. Auch Teile der Politik fordern nun, die Uniwiese nicht mehr als Ausweichfläche zu nutzen.

Die Kölner Grünen wollen eine erneute Bespielung der Uniwiesen als Ausweichfläche für die Zülpicher Straße am kommenden 11.11. verhindern. Die größte Ratsfraktion gab zusammen mit der Linken, der FDP und den Klimafreunden im Bürgerbeteiligungsausschuss einer Bürgereingabe des BUND statt, die fordert, die Uniwiese an Karneval zu sperren. SPD und CDU stimmten dagegen.

Drei Forderungen des BUND für Kölner Karneval

„Wir blicken mit Sorge auf den Grüngürtel und auf das dortige Vorhaben der Verwaltung, erneut eine Ausweichfläche einzurichten“, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Martin. „Das zuständige Dezernat muss jetzt endlich Optionen wie die Ringe oder andere versiegelte Flächen in der Nähe zum Kwartier Latäng ernsthaft prüfen.“

Die Bürgereingabe des BUND, die der Umweltverband im Sommer gemeinsam mit dem ehemaligen Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Jörg Frank vorgestellt hatte, geht allerdings noch deutlich weiter. In ihr werden drei Dinge gefordert: Erstens, den Grüngürtel an Karneval zu sperren und ihn auch nicht zu Gefahrenabwehr zu nutzen, zweitens, in der Innenstadt Alternativflächen für den Karneval bereitzustellen, wie die Nord-Süd-Fahrt, drittens, die Planung für den öffentlichen Raum an Karneval der Verwaltung zu entziehen und den Bezirksvertretungen zu übergeben.

Alternativen für Kölner Grüngürtel als ungeeignet eingestuft

Bereits die Bezirksvertretungen Innenstadt und Lindenthal hatten der Bürgereingabe stattgegeben. Über das Instrument können Bürgerinnen und Bürger politische Entscheidungen zu einem Thema anregen. Das Dezernat von Stadtdirektorin Andrea Blome, das für die Planung für den 11.11. verantwortlich ist, hatte zu der Eingabe bereits Stellung bezogen. Darin heißt es, dass die Stadt bereits 13 alternative Ausweichflächen geprüft habe, darunter die vorgeschlagene Nord-Süd-Fahrt sowie den Hohenzollernring zwischen Friesenplatz und Rudolfplatz. Alle seien als ungeeignet eingestuft worden. Zudem könnten die Bezirksvertretungen sich die Entscheidungsgewalt über die Planung nicht an sich ziehen, das könnte nur der Stadtrat.

CDU und SPD lehnen eine kurzfristige Umplanung für den Karneval im Zülpicher Viertel ab. Die Suche nach Alternativen sei bislang ergebnislos geblieben, sagt CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau. „Fakt ist auch, dass das Sicherheitskonzept mit der Ausweichfläche viel besser funktioniert hat, als die Maßnahmen im Jahr davor. Daher sollte daran festgehalten werden.“

Die SPD sieht das ähnlich. „Es ist schlichtweg zu spät, im September mit der Suche nach Ausweichflächen zu beginnen“, sagt der ordnungspolitische Sprecher Gerrit Krupp. „Die Sicherheit der Feiernden hat für uns Priorität. Die Uniwiese als Ausweichfläche zu nutzen, hat im letzten Jahr funktioniert. Einen alternativen Lösungsvorschlag, der die Anforderungen an die Sicherheit gleichwertig erfüllen würde, hat bis jetzt niemand präsentiert.“