„Nicht angemessen“Veranstalter erklärt das erneute Aus der Kölner Lichter
Köln – Wegen der Corona-Pandemie fielen die „Kölner Lichter“ bereits 2020, 2021 und 2022 ins Wasser. Aber auch 2023 wird das Feuerwerk-Spektakel nicht stattfinden. Veranstalter Werner Nolden führt vor allem finanzielle Unwägbarkeiten ins Feld. Ein deutlich verändertes Konsumverhalten beim Ticketverkauf treffe auf eine kaum kalkulierbare Preisentwicklung bei Gewerken und drastisch gestiegene Kosten im Personalbereich.
„Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten die Nachrichten verfolgt und alles das, was man im Moment hört, liest und sieht, ist nicht dazu angetan, ein solches Event mit diesem finanziellen Risiko alleine zu tragen.“ Schon für 2022 sei eine Finanzierungslücke von 300 000 Euro ausgerechnet worden. „In diesem Jahr haben wir gar nicht mehr gerechnet, weil sie noch größer geworden wäre.“
Haupteinnahme waren bisher die Rheinschiffe
Zu den Haupt-Einnahmequellen des rund eine Million Euro teuren Events zählten bisher die Ticketverkäufe für die Rheinschiffe. 2019, als die „Kölner Lichter“ zum bisher letzten Mal stattfanden, seien noch 53 Personenschiffe mit rund 17 000 Gästen im Einsatz gewesen, sagt Werner Nolden: „Wir würden diese Anzahl an Schiffen gar nicht mehr zusammenbekommen.“ Schiffe seien in Folge der Pandemie stillgelegt worden oder wegen Nachwuchs-Mangels nicht im Einsatz. 2023 würden wahrscheinlich nur rund 40 Schiffe starten können. „Aber es besteht der Zweifel, ob die überhaupt voll werden“, so der 69-Jährige weiter.
Unter anderem seien die Firmen, die in der Vergangenheit Gäste auf die Schiffe gebracht hätten, vorsichtiger geworden. Würde der Ticketverkauf jetzt starten, seien sehr negative Ergebnisse zu erwarten.Sponsoren hätten zwar nicht abgesagt, aber auch sie hätten teilweise mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen und des Ukraine-Kriegs sei es auch insgesamt nicht der richtige Zeitpunkt, eine Million Euro an einem Abend für ein Feuerwerk auszugeben, sagt Nolden: „Ich halte das einfach für nicht angemessen.“
Nolden veranstaltete das Feuerwerk seit 2001
Seit 2001 veranstaltete Werner Nolden das riesige musiksynchrone Feuerwerk immer im Sommer. 19 Ausgaben gingen mit jeweils mehreren hunderttausend Besuchern vor nächtlicher Altstadt-Kulisse über die Bühne. Mittlerweile musste Nolden in seinem Büro die Mitarbeiterzahl reduzieren. Die ebenfalls von ihm veranstaltete Bierbörse soll aber weiterhin stattfinden. „Ich würde wahnsinnig gern auch noch die 20. Lichter machen“, sagt der Unternehmer: „Das ist mein Baby, natürlich möchte ich das.“
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Ob der Wunsch Wirklichkeit werde, wage er jedoch nicht vorherzusagen. Das hänge auch davon ab, wie es mit Corona, der Wirtschaft und dem Ukraine-Krieg weiter gehe. Sein Fazit: „Schauen wir nach vorne und hoffen auf bessere Zeiten.“