Köln – Vom 28. Oktober bis 6. November findet das Kölner Herbstvolksfest am Deutzer Rheinufer statt. Die Fahrgeschäfte der Kirmes leuchten hell und bunt, tausende Lampen erstrahlen - während gegenüber der Dom weitgehend dunkel bleibt, um Strom zu sparen. Die hohen Energiekosten machen auch den Schaustellern zu schaffen.
Einschränken werden sich die Schausteller in Deutz jedoch kaum. Die Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS) rechnet mit rund 600.000 Besucherinnen und Besuchern der Herbstkirmes. Etwa 80 Schausteller bauen ihre Wagen auf. Karussells, Autoscooter, die berühmte „wilde Maus“ und andere Fahrgeschäfte, dazu Stände mit Essen oder Losbuden, es wird einiges zu sehen sein. All das muss mit Strom versorgt werden.
Die Kirmes hat einen Verbrauch wie ein kleiner Kölner Stadtteil in einem Jahr. Die Schausteller hätten bereits vor der Energiekrise auf sparsame LED-Beleuchtung umgestellt, sagt Alexander Gillgen, Assistent des GKS-Vorstands. Dennoch würde das Lichtermeer des Rummels „erst bei Einbruch der Dunkelheit voll angemacht“, um den Stromverbrauch zu senken, kündigt er an.
Deutzer Kirmes: Keine Preiserhöhung bei Fahrgeschäften in Köln
Trotz aktuell hoher Kosten für Strom und Diesel, die die meisten Lkw der Schausteller tanken, werde es keine Preiserhöhungen bei den Fahrgeschäften geben, versichert Gillgen. „Denn letztlich sind alle von der Energiekrise betroffen“, auch die Besucherinnen und Besucher, begründet er. Wenn die Preise stiegen, würde auch die Kundschaft ausbleiben.
Die Auflagen für die Kirmes in Deutz seien im Vergleich zu anderen Jahrmärkten „sehr hoch“, sagt Gillgen. Die Konzepte für den Parkraum oder die Entsorgung des Mülls seien anspruchsvoll und müssten von den Schaustellern getragen werden. Auch ein Sicherheitskonzept muss vorgelegt werden, und das sei diesmal noch etwas umfangreicher als sonst, erklärt Gillgen.
Kirmes in Köln: Polizei stürmte nach Tumulten Gelände
Im vorigen Frühjahr gab es bei der Kirmes an der Deutzer Werft Tumulte, weil zu viele Besucherinnen und Besucher auf das Areal strömten und die Stimmung dadurch immer aggressiver wurde. Die Polizei musste Kirmes musste zeitweise räumen. Das soll nach Worten von Gillgen nicht noch einmal passieren. „Wir haben mehr Sicherheitspersonal, und wir stellen Überwachungskameras auf“, sagt er. In den kommenden Tagen werde die GKS ihr erweitertes Sicherheitskonzept vorstellen.
Teile des Sicherheitskonzepts kamen schon vor gut einem Monat zur Sprache als Andreas Hupke (Grüne), Bezirksbürgermeister der Innenstadt, zum sogenannten Kirmes-Beirat geladen hatte, eine nicht öffentliche Runde von Verantwortlichen und Anwohnern. Dabei hatte unter anderem das Ordnungsamt eine bessere Führung des Autoverkehrs an den Kirmestagen zugesagt und die GKS sowie die Abfallwirtschaftsbetriebe mehr Mülltonnen und Urinal versprochen.