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Abgesetzte ModeratorinSimone Standl verklagt den WDR – Richterin nennt Summe

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Die frühere WDR-Moderatorin Simone Standl erschien zur Verhandlung im Arbeitsgericht mit ihrem Anwalt Rolf Bietmann. 

Köln – Sie hätte die Lokalzeit im WDR sehr gerne weiter moderiert, das bekräftigte Simone Standl (59), als sie am Dienstag im Arbeitsgericht auf einen Vertreter ihres früheren Arbeitgebers traf. „Gerne bis zum Rentenalter, vielleicht sogar darüber hinaus“, sagte Standl. Bekanntermaßen kam es anders. Dem unfreiwilligen Abgang folgte nun die Klage durch den bekannten Arbeitsrechtler Rolf Bietmann.

WDR-Justiziar sieht ordnungsgemäße Abwicklung

„Ich bin weiterhin der Meinung, dass das Verhältnis ordnungsgemäß abgewickelt worden ist“, der Schritt der früheren freien Mitarbeiterin zur Klage habe ihn daher überrascht, sagte ein WDR-Justiziar zu Beginn der Verhandlung in Saal IX des Gerichtsgebäudes in der Blumenthalstraße. Eine Weiterbeschäftigung beim WDR, wie von der Moderatorin angestrebt, sehe der Justiziar nicht.

Standl verlange auch eine nachträgliche Vergütung von je 7000 Euro brutto für die Monate Juli bis Oktober, teilte Richterin Annette Krahforst mit. Auf die Frage, ob man sich eine gütliche Lösung vorstellen könne, sagte der WDR-Justiziar, man könne nochmal über das Beendigungsgeld reden. Standls Anwalt Bietmann sagte, der WDR habe im Vorfeld alle Ansprüche zurückgewiesen.

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„Es riecht danach, dass der WDR Mitarbeiter aus Altersgründen nicht weiter beschäftigt“, sagte Bietmann beim Prozess und nannte Moderatorin Claudia Ludwig als Beispiel, die 2012 bei der WDR-Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ abgelöst wurde. Auch seine Mandantin sei bei den Zuschauern sehr beliebt gewesen. Das Vorgehen des Westdeutschen Rundfunks sei daher nicht verständlich.

Simone Standl war seit 1998 für den WDR tätig

Da sich die Parteien im kurzen Gütetermin nicht einigen konnten oder wollten, setzte Richterin Krahforst einen sogenannten Kammertermin im Februar 2022 fest. Hier soll der Sachverhalt ausführlich erörtert und gegebenenfalls auch Zeugen gehört werden. Grundsätzlich können sich Standl und der WDR aber auch bis zu diesem Termin noch außergerichtlich einigen.

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Simone Standl und ihr Anwalt Rolf Bietmann im Arbeitsgericht Köln vor Richterin Annette Krahforst. 

Der WDR hatte bei Bekanntwerden der Trennung betont, dass im Fall Standl das Alter bei der Entscheidung keine Rolle gespielt habe. Standl war seit 1998 für den Kölner Sender tätig, 17 Jahre lang hatte sie die Lokalzeit präsentiert. Nachdem die 59-Jährige offen harte Kritik am Sender geäußert hatte, hatte der WDR ein Angebot zur Weiterbeschäftigung im Radio zurückgezogen.