Köln – Der Song „Wahnsinn“ von Bap war das erste Stück, das Marius Goldhammer mit zwölf Jahren auf seinem Bass spielen konnte. Knapp 40 Jahre später stand er mit seinen Helden von damals auf der Bühne der Lanxess Arena. „Neben Wolfgang Niedecken vor gut 15 000 Leuten zu spielen, die einem die Songtexte entgegenbrüllen, hat mir Gänsehaut beschert“, erzählt der 51-jährige gebürtige Kölner. Als Session- und Studiomusiker hat er schon mit unzähligen nationalen und internationalen Musikergrößen gespielt. Etwa mit der US-amerikanischen Soulsängerin Chaka Khan, dem deutschen Reggae-Musiker Gentleman und Clueso. Doch das Konzert mit Bap, sei das herausragende Highlight seiner Karriere gewesen.
Aufgrund der Erkrankung des Stammbassisten, hat Goldhammer als Ersatzmann bei zehn Konzerten der aktuellen Bap-Tour gespielt. Dabei wollte er ursprünglich ein anders Instrument erlernen. Mit zehn Jahren nimmt er im heimischen Rath/Heumar Gitarrenunterricht. Doch in der Band seiner Schulfreunde fehlt ein Bassist. „Der Platz des Gitarristen war einfach schon besetzt, also habe ich mit Bass angefangen“, erinnert sich der Profimusiker. Erst noch widerwillig, doch als er einen Fernsehauftritt des weltbekannten US-amerikanischen Bassisten Marcus Miller sieht, ist der junge Musiker Feuer und Flamme für sein neues Instrument. „Von da an wollte ich nie wieder Gitarre spielen“, so der Vater zweier Söhne. Was Goldhammer auch nicht wollte, war mit nur einer Band Musik machen. Schon als Teenager will er in möglichst vielen verschiedenen Gruppen spielen. Ende der 1980er Jahren ist das für den jungen Bassisten in Köln auch möglich. „Mit 21 Jahren habe ich fast jeden Tag mit einer anderen Band einen Auftritt gehabt.“ Er wird von ganz unterschiedlichen Musikern gebucht, spielt in der damaligen Hausband des Clubs Halle Tor 2 in Vogelsang, die in den 1990er Jahren samstags regelmäßig Funk und Soul Konzerte veranstalten und hat eine Rock-Coverband mit Musikern aus der Südstadt. „Die Kontakte die ich damals geknüpft habe, nutze ich bis heute“, sagt Goldhammer.
Nach Jahren des Livespielens und Tourens mit den unterschiedlichsten Künstlern, genießt der Musiker heute vor allem die Arbeit im Studio: „Ich liebe dieses zielgerichtete Arbeiten, du spielst mit super Musikern, hast immer einen tierischen Sound und am Ende ein bleibendes Resultat.“ So hat er etwa auf dem Album Nuo, des Schweizer Sängers Patrick Nuo mitgewirkt und an dem Song „Immer freundlich lächeln“ von den Höhnern. Neben den Auftragsarbeiten für andere Künstler schreibt Goldhammer aber auch eigene Musik für sein Jazz-Trio „Goldhammer“. Zwei Alben hat er unter seinem Namen veröffentlicht, das letzte ist 2014 unter dem Titel „XYZ“ erschienen. Ein Sammelsurium von jazzigen Eigenkompositionen die sich über die Jahre angesammelt haben. In regelmäßigen Abständen spielt er mit seinem aktuellen Trio bestehend aus Bass, Schlagzeug und Keyboards auch immer live. „Es macht einfach sehr großen Spaß, ab und zu auch die eigenen Sachen zu spielen.“
Marius Goldhammer (51), Bassist, ist in Köln geboren, hat in Rath/Heumar die Grundschule besucht und am Deutzer Gymnasium die Mittlere Reife gemacht, er arbeitet als freischaffender Musiker und ist Dozent für E-Bass an der Musikhochschule Köln. Er lebt in Bornheim vor den Toren Kölns, ist verheiratet und Vater zweier Söhne. Mit seinem Jazz-Trio „Goldhammer“ hat er zwei Alben aufgenommen: „Goldhammer“ und „XYZ“, die über die gängigen Online-Portale zu beziehen sind und als CD über die Homepage des Künstlers.
Der nächste Liveauftritt ist am 26. September mit dem „Rüdiger Baldauf Jackson Trip“ um 20 Uhr im Live Proberaum an der Bonner Straße 30 in Zülpich. www.mariusgoldhammer.net