„Köln steht fest an Ihrer Seite und tritt für die Wahrung Ihrer Rechte ein“, schreibt Reker.
Schreiben nach IstanbulKölner OB Reker setzt sich für inhaftierten Amtskollegen Imamoglu ein

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und ihr Amtskollege Ekrem İmamoğlu bei einem Treffen in Istanbul 2022.
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Nach der Festnahme von Istanbuls Oberbürgermeister Ekrem Imamoglu hat sich Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker an den in Untersuchungshaft sitzenden Politiker gewandt. Imamoglu wurde am 19. März 2025 frühmorgens von der türkischen Polizei in seinem Haus festgenommen. Ihm werden unter anderem Korruption und Verstöße im Zusammenhang mit Ausschreibungen der Stadtverwaltung Istanbul vorgeworfen. İmamoğlu gilt als politischer Gegner des türkischen Präsidenten Erdoğan. Kritiker sehen die Festnahme als einen Versuch, die Opposition zu schwächen und Erdoğan an der Macht zu halten.
In einem Schreiben an Imamoglu drückt Reker ihre Unterstützung aus: „In diesen Stunden denke ich gemeinsam mit vielen Kölnerinnen und Kölnern, ob türkischer Abstammung oder nicht, an Sie. Sie sind nicht allein. Ich möchte Ihnen versichern, dass Köln fest an Ihrer Seite steht und für die Wahrung Ihrer Rechte eintritt.“
Reker im Kontakt mit auswärtigem Amt
Henriette Reker setzte sich bereits mehrfach für in der Türkei inhaftierte oder verfolgte Menschen ein, darunter auch für Kölner Bürger. Köln und Istanbul sind seit 1997 Partnerstädte, Imamoglu besuchte Köln zuletzt im Juni 2022. Die Partnerschaft zwischen den beiden Städten basiere auf den gemeinsamen Werten von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte. Reker betrachtet die Angriffe auf Imamoglu daher auch als Angriffe auf diese Grundwerte. „Ohne diese Prinzipien ist kein gutes Zusammenleben in einem legitimen Staatswesen möglich“, sagt sie.
Bereits am 20. März wandte sich Reker in einem Schreiben an den türkischen Generalkonsul, seitdem stehe Reker in engem Kontakt mit dem Auswärtigen Amt und ihren Amtskollegen in Deutschland, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Sie setze sich für diplomatische Maßnahmen ein, die Imamoglu Freilassung ermöglichen und gleichzeitig die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei stärken sollen. (awö)