Kölner OperSanierung wird wohl noch einmal teurer und länger dauern
Köln – Gut zwei Jahre ist es her, dass die Stadt zuletzt konkrete Zahlen zur Sanierung von Oper und Schauspielhaus bekannt gegeben hat. Damals war die Rede von 570 Millionen Euro und einer Fertigstellung bis Ende 2022. Das würde eine Wiedereröffnung im Jahr 2023 bedeuten – elf Jahre nach dem Beginn der Bauarbeiten. Ob es dabei bleiben wird, ist äußerst fraglich. Die Stadt will am Dienstag neue Zahlen präsentieren. Es ist dem Vernehmen nach zu erwarten, dass es noch einmal etwas teurer und wohl auch noch etwas länger dauern wird als bislang bekannt.
Bernd Streitberger, der die Sanierung der Gebäude am Offenbachplatz einst als Baudezernent auf den Weg gebracht hatte und das Projekt organisatorisch aufsetzte, arbeitet inzwischen als technischer Betriebsleiter für die städtischen Bühnen. In dieser Rolle bemüht er sich, die aus dem Ruder gelaufene Großbaustelle wieder in die Spur zu bringen. Er verhandelte in den vergangenen zwei Jahren mit den beteiligten Baufirmen, trennte sich von manchen und engagierte Nachfolger. All das hat Auswirkungen auf die Kosten und die Dauer der Bauarbeiten, denn der Markt boomt und Fachfirmen sind unter diesen Umständen schwierig auf eine Problem-Baustelle zu bekommen.
Mehrere Tausend Baumängel
Die Trennung von den Planern der Haustechnik, dem Ingenieurbüro Deerns, mündete in mehreren Streitigkeiten, die vor Gericht ausgetragen werden. Die städtischen Bühnen werfen dem Unternehmen vor, für mehrere Tausend Baumängel verantwortlich zu sein, die Ingenieure weisen die Vorwürfe zurück.
Die neuen Planer der Haustechnik waren in den vergangenen zwei Jahren damit beschäftigt, alles noch einmal neu zu planen. Die Bühnen haben betont, dass dabei aufwendige Vermessungen und 3D-Modelle zum Einsatz kamen – auch das dürfte ein Kostenfaktor sein.
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Die Politiker im Kulturausschuss des Stadtrats werden die neue Kostenrechnung und den aktualisierten Terminplan am Dienstag erhalten – zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die erst danach in Kenntnis gesetzt wird.
Der Stadtrat hatte die städtischen Bühnen im Oktober 2010 mit der Planung der Sanierung beauftragt. Die Baukosten wurden damals auf 253 Millionen Euro begrenzt. Die Arbeiten begannen im Juni 2012. Im Juli 2015 teilte die Stadt mit, dass die Wiedereröffnung auf unbestimmte Zeit verschoben werden muss. Seitdem ruhen die Arbeiten weitgehend.