Bunker, Eier, Mont KlamottKennen Sie diese Spitznamen für Kölner Orte?

Katzenbucklel wird diese Brücke im Mülheimer Hafen genannt
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Köln – Kölner kennen die Bezeichnung „Niehler Ei“ schon sehr lange für den größten Kreisverkehr ihrer Stadt. Nun soll er bald auch von Amts wegen genau so heißen, wie ihn die Menschen nennen. Damit erhält die Stauansage im Radio für den Verkehrskreisel endlich einen offiziellen Charakter.
Es gibt in der Stadt zahlreiche Orte, für die der Volksmund einen Namen parat hat, die allerdings offiziell keine oder eine völlig andere Bezeichnung haben. „Volksmund“ – der Begriff bedeutet „so wie das Volk spricht“. Und die Kölner sprechen bekanntlich eine ganze Menge. Zudem sind sie äußerst erfinderisch, bestimmten Orten und Gebäuden, Straßen und Wegen, Plätzen und Hügeln einen Namen zu verpassen. Mal aus Liebe, mal aus Spott, mal aus Unwissenheit. Manche Spitznamen wurden über Generationen weitergegeben, haben sich im Sprachgebrauch durchgesetzt und sind nun fest im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert. (red)
Das Eierplätzchen

Das Eierplätzchen in der Südstadt
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Das Ei im Namen gibt es Köln auch im Süden. Das „Eierplätzchen“ ist ein kleiner, ovaler Platz in der Südstadt. Der Name ist nicht offiziell. Da keine Wohnbebauung das Rondell umgibt, sahen die Stadtoberen bislang keine Veranlassung für eine Benennung.
Der Bananenkreisel

Der Bananenkreisel an der Ecke Bonner Straße/Teutoburger Straße
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Mitten in der Stadt gibt es ein „Bermudadreieck“. So wird das Epizentrum des schwul-lesbischen Lebens an der Schaafenstraße genannt. Und so mancher Nachtschwärmer ging in dem Kneipendreieck „verschütt“.
Kwartier Latäng

Das Kwartier Latäng an der Zülpicher Straße
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„Kwartier Latäng“ ein Abschnitt der Zülpicher Straße in der Nähe der Uni. Vorbild ist das Quartier Latin in Paris, dessen Name daher rührt, dass Studenten und Gelehrte der Sorbonne dort über lange Zeit Latein sprachen – und feierten. Der Name wurde eingekölscht.
Das Bermudadreieck

Das gefürchtete Bermudadreieck
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Mitten in der Stadt gibt es ein „Bermudadreieck“. So wird das Epizentrum des schwul-lesbischen Lebens an der Schaafenstraße genannt. Und so mancher Nachtschwärmer ging in dem Kneipendreieck „verschütt“.
Die Millionenallee

Auf dem Melaten-Friedhof wird die Hauptachse auch Millionenallee genannt.
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„Millionenallee“ nennt sich eine der Hauptachsen auf dem Melaten-Friedhof. Entlang des Friedhofsweges erheben sich opulente Grabstätten betuchter Kölner Familien. Und so haben die Kölner, vielleicht etwas pietätlos, den Weg Millionenallee getauft.
Der Katzenbuckel

Katzenbucklel wird diese Brücke im Mülheimer Hafen genannt
Copyright: Rolf Heinrich,Köln/CC-BY-SA
„Katzenbuckel“ wird eine Fußgängerbrücke genannt, die den Mülheimer Hafen mit dem Jugendpark verbindet. Diese Brücke aus Spannbeton wurde 1955 anlässlich der Bundesgartenschau errichtet. Der Name beschreibt die Form der Brücke.
Kölsche Riviera

Sonnenaufgang an der Kölschen Riviera
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Feiner Sand, Wasser, Ufer – fertig ist die „Kölsche Riviera“. Am Rhein in Rodenkirchen kommt im Sommer an den Buchten tatsächlich immer Urlaub- und Strandgefühl auf. Wie an der echten Riviera im Mittelmeer. Na ja, fast.
Monte Troodelöh

Der Gedenkstein am Monte Troodelöh
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Der „Monte Troodelöh“ Rath/Heumar ist mit 118,04 Metern die höchste Erhebung Kölns. 1999 erwanderte eine Gruppe von von Stadt-Mitarbeitern den Punkt, benannt wurde der Hügel nach den Nachnamen der drei „Entdecker“ Troost, Dedden und Löhmer.
Mont Klamott

Der Blick vom Herkulesberg auf Köln.
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„Mont Klamott“ wird der Herkulesberg zwischen Innerer Kanalstraße und Mediapark genannt – der größte der elf Schuttberge Kölns. „Klamott“ verweist darauf, dass er aus allen möglichen Trümmern nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs besteht.
Unsere Mülltüte

Der Musical Dome in Köln.
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„Mülltüte“ – so bezeichnen die Kölner den Musical Dome am Breslauer Platz. 1996 als Provisorium erdacht, wird heute noch sein blaues Zeltdach nachts angestrahlt.
Henkelmännchen

Die Lanxess-Arena
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Die Lanxess-Arena wird in Köln nur „Henkelmännchen“ genannt – wegen des mächtigen Bogens über der, nun ja, etwas topfförmig anmutenden Form der Eventhalle. Ein niedlicher Name für Deutschlands größte Multifunktionsarena.
Der Prälatenbunker

Das Kurienhaus auf dem Roncalliplatz (rechts), daneben das kleine Studienhaus des Römisch-Germanischen Museums sowie das Mueum selbst.
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Das Erzbischöfliche Kurienhaus am Roncalliplatz bekam von den Kölnern wegen der dortigen Priesterwohnungen den Namen „Prälatenbunker“ verpasst. Die klotzartige Architektur ließ fast keine andere Bezeichnung zu.
Zitronenpresse von Riehl

Die Kirche St. Engelbert wird nur die Zitronenpresse von Riehl genannt.
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St. Engelbert in Riehl wurde 1930 bis 1932 nach einem Entwurf von Dominikus Böhm erbaut und ist Vorzeigeobjekt für moderne Kirchenarchitektur. Die Dachkonstruktion weckt in den Kölner eher profane Assoziationen. Sie nennen den Bau „Zitronenpresse“.
Niehler Ei

Das Niehler Ei
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Aus der Luft ist schnell ersichtlich, warum das „Niehler Ei“ bei den Kölner so heißt wie es heißt. Offiziell hat der Kreisverkehr jedoch keinen speziellen Namen. Das soll sich ändern, am 28. März soll der Namen „Niehler Ei“ amtlich beschlossen werden.