Nicht nur für FachpersonalKölner Pflegedienstleiterin fordert Impfpflicht
Köln – Die Booster-Impfungen in den Kölner Alten- und Pflegeeinrichtungen gehen zügig voran. Nach der bisherigen Auswertung der bei der Stadt vorliegenden Rückmeldungen sei „ein überwiegender Teil der Bewohnerinnen und Bewohner“ der Einrichtungen bereits zum dritten Mal geimpft, teilt ein Stadt-Sprecher mit.
Impfdurchbrüche in Heimen
„Wir hoffen, bis Mitte oder Ende Dezember mit den Booster-Impfungen durch zu sein“, sagte Gabriele Patze, Geschäftsführerin der Kölner Sozialbetriebe, dem größten Träger für Alten- und Pflegeheime in Köln. Auch Elisabeth Römisch, Fachbereichsleiterin Pflege bei der Awo, ist mit dem Tempo der Booster-Impfungen zufrieden. „Wir hatten in den vergangenen Wochen einige Impfdurchbrüche bei geimpften Bewohnern, die alle völlig harmlos verlaufen sind“, sagt sie. Leider gebe es in den Einrichtungen der Awo auch noch fünf alte Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Beim Personal betrage die Impfquote knapp 90 Prozent.
Angesichts der vierten Corona-Welle plädiert Römisch für eine Impfpflicht – und zwar nicht nur für das medizinische Personal. „Es sind doch genug Menschen gestorben – und wir haben ähnlich wie viele andere Einrichtungen lange genug am Limit und darüber hinaus gearbeitet. Man muss abwägen: Aber ich denke, es spricht inzwischen sehr viel für eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona.“
90 Prozent Impfquote beim Personal
Gabriele Patzke würde soweit nicht gehen; sie setzt vorläufig darauf, dass 2G-Regeln das gesellschaftliche Leben für Ungeimpfte in den kommenden Wochen derart einschränken, dass „sich einige doch noch umentscheiden“. Wenn indes „alles andere nicht hilft, wäre eine Impfpflicht für medizinisches Personal notwendig“.
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Es müsse „alles getan werden“, um die Pandemie „möglichst bald zu beenden“. Bei den Sozialbetrieben liegt die Impfquote beim Personal Patzke zufolge bei „etwas mehr als 90 Prozent“. Momentan gebe es bei den Bewohnern keine Fälle. Bei den steigenden Inzidenzen gehe sie allerdings „nicht davon aus, dass das ewig so bleibt“.
Keine schweren Verläufe
Die Diakonie Michaelshoven teilt mit, dass in ihren Einrichtungen bereits rund 90 Prozent der Bewohnerinnen eine Booster-Impfung erhalten habe. Covid-19-Fälle mit schweren Verläufen gebe es momentan nicht. „Trotz der allgemein steigenden Zahlen blicken wir in Hinblick auf die hohe Impfquote und weitreichender Hygienepläne in unseren Einrichtungen zuversichtlich in den Winter“, sagt Tobias Fischer, Einrichtungsleiter Thomas-Müntzer-Haus in Köln-Rodenkirchen. Von den Mitarbeitenden hätten sich fast 96 Prozent impfen lassen.