Miete bei privaten AnbieternDrastischer Mangel an Sporthallen bei Kölner Schulen
Köln – An den Kölner Schulen gibt es zu wenig Sporthallen für den Schulsport. In zahlreichen Schulen sind die zu der Einrichtung gehörenden Hallen marode und sanierungsbedürftig oder es gibt an den Schulen inzwischen zu viele Schülerinnen und Schüler, um Schulunterricht für alle dort stattfinden zu lassen. „Die städtischen Kapazitäten reichen nicht aus, um den Sportunterricht der Kölner Schulen sicherzustellen“, heißt es dazu auf Anfrage von Seiten der Stadt.
Um einigermaßen Abhilfe zu schaffen, mietet die Stadt daher schon jetzt 40 externe Sportstätten an, um die Situation zu verbessern. Darunter sind Orte wie etwa Tanzschulen, Badmintonhallen, Boulderhallen oder Fitnessstudios. Diese Ersatzorte zu erreichen, ist für die betreffenden Schulen allerdings teilweise mit viel logistischem Aufwand verbunden und schwer bis unmöglich in den eng getakteten Stundenplan zu integrieren. Außerdem wird den Schulen ermöglicht, eine Vielzahl von Außensportanlagen für den Schulsport zu nutzen.
Marode Halle in Ehrenfeld
Exemplarisch für die Misere steht der Bezirk Ehrenfeld: Dort ist die von der Grundschule Everhardstraße genutzte Bezirkssporthalle Ehrenfeld gesperrt. Das Gebäude stammt aus den 60er Jahren und hat Sanierungsbedarf. Grund für die Sperrung war nach Angaben der Stadt zunächst das marode Trinkwassernetz. Dann kam noch der marode Zustand der Elektroinstallation hinzu. Das Ergebnis: Die Grundschulkinder machen bis auf Weiteres draußen Sport.
Bei ganz schlechtem Wetter dürfen die Kinder in Ausnahmefällen in die Halle – allerdings gibt es dort kein Licht und auch die Umkleiden oder Geräte dürfen nicht genutzt werden. Das betagte Gebäude steht zwar auf der Sanierungsliste der Stadt. Doch weil derzeit überall Klassenzimmer Vorrang haben, gibt es für die Sanierung der Turnhalle keinen Termin.
In der Bezirksvertretung Ehrenfeld löste die Mitteilung der Verwaltung Empörung aus: Unter der Überschrift „Sachstandsbericht zu Schulbaumaßnahmen im Bezirk Ehrenfeld“ heißt es dort knapp, dass für die notwendige Generalinstandsetzung oder einen Neubau derzeit kein Personal zur Verfügung stehe. Die Situation hat sich dann noch dadurch zugespitzt, dass durch Wasserschäden derzeit auch die Förderschule Lindweilerhof und die Sporthalle der Katholischen Grundschule Mengenicher Straße nicht nutzbar sind. Die Schüler und Schülerinnen dort turnen derzeit in einem Fitnessstudio am Coloneum in Ossendorf und in der Motorworld am Butzweilerhof.
Schimmel in Sporthalle Rodenkirchen
Seit vielen Jahren ein Daueraufreger ist die Sporthallen-Situation im Gymnasium Rodenkirchen mit der für inzwischen 1200 Schülerinnen und Schüler viel zu kleinen teilweise von Schimmel befallenen Halle und Schülern, die sogar auf Fluren und in Treppenhäusern Sport machen mussten. Nach einer Teilsanierung ist die Halle zwar provisorisch wieder nutzbar, auf Generalsanierung oder den Neubau einer Zweifach-Schulsporthalle wartet die Schulgemeinschaft weiter.
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Die Stadt verweist darauf, dass der Flächenbedarf ständig angepasst und in die Schulbaumaßnahmenliste fortgeschrieben werde. Derzeit laufe eine EU-weite Ausschreibung, mit der eine Mehrfachsporthalle in Ehrenfeld gesucht werde. Diese soll dem neuen Gymnasium Ehrenfeld an der Aachener Straße dienen, das in das Unity Media Gebäude einziehen soll. Die neu zu bauende Halle soll aber auch von weiteren umliegenden Schulen genutzt werden können. Auch von der Fertigstellung einer Mehrfachhalle an der neuen Gesamtschule am Wasseramselweg in Vogelsang erhofft man sich Entlastung.