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Warten auf RisikogutachtenKölner Seilbahn soll in Zukunft ohne Service-Seil fahren

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Kölner Seilbahn1

Schon bald soll die Seilbahn in Köln wieder über den Rhein fahren.

Köln – Aus Sicht von Jörn Schwarze und Thomas Müngersdorf spricht seit Mittwoch nichts mehr gegen eine Wiederaufnahme des Betriebs der Seilbahn zwischen Riehl und Deutz. Ersterer ist Technischer Vorstand der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), dem Mutterunternehmen der Kölner Seilbahn GmbH, der andere stellvertretender Betriebsleiter der Seilbahn.

Beide begutachteten die Demontage des Service-Seils, das einst dazu diente, alle vier Jahre mit einer Spezialgondel die Trosse der Seilbahn zu untersuchen. Dieses Seil hatte sich Ende Juli 2017 in einer Gondel verfangen und so einen Rettungseinsatz ausgelöst, bei dem 65 Menschen geborgen werden mussten. Seit der Havarie steht der Betrieb still.

Kunststoffseil ist belastungsfähiger als die Stahlseile

„Mit einer Gondel haben wir jetzt ein 1000 Meter langes Kunststoffseil über den Rhein gespannt, das fünfmal leichter und zehnmal belastungsfähiger ist als die Stahlseile, an denen die Gondeln fahren“, erläuterte Müngersdorf. Dazu hatte eine Spezialfirma eine riesige Spindel an der Seilbahnstation auf der linken Rheinseite platziert, über die das Seil aufgezogen wurde.

Das alte, 13 Millimeter dicke Hilfsseil aus Stahl konnte damit verbunden und über die rechte Rheinseite abgespult werden – anschließend wurde der Kunststoff vom Stahl getrennt und wieder eingeholt. „Künftig werden wir auf ein Serviceseil verzichten“, kündigte Schwarze an. Derzeit würden „verschiedene Methoden“ ausgewertet, um den Zustand der Gondel-Stahlseile prüfen zu können.

Zeitpunkt der Inbetriebnahme noch ungewiss

Wann die unter Denkmalschutz stehende Seilbahn aus den 1950er Jahren wieder über den Rhein schweben, ist noch ungewiss, die KVB setzen auf ein Risikogutachten des Tüv Thüringen, das Schwarze im kommenden Juni erwartet: „Sofern uns darin keine weiteren Maßnahmen empfohlen werden, beantragen wir die Inbetriebnahme bei der Bezirksregierung.“

Geplant ist weiterhin der Einbau eines Sprechfunksystems in den Kabinen, das die Kommunikation zwischen Fahrgästen und Betriebsleitung ermöglicht. Vorgesehen ist auch die Videoüberwachung der kompletten Seilbahnstrecke, bislang werden nur die Übergänge an den Pylonen gefilmt. Nach Angaben von Jörn Schwarze sind in dieser Sache jedoch noch Fragen des Datenschutzes zu klären.

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