Stadtteil-TippsFünf Dinge, die Sie in Bocklemünd-Mengenich gesehen haben sollten
Köln-Bocklemünd – Bereits im 5. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung gab es dort, wo sich heute Bocklemünd befindet, eine Siedlung. Das beweisen Funde von Gefäßen, die in Bandkeramik-Technik angefertigt wurden. Reste eines römischen Grabmales datieren aus dem dritten Jahrhundert nach Christus. Die erste urkundliche Erwähnung alter Bocklemünder Hofanlagen und einer Kirche gab es im Jahr 941.
Der ungewöhnlich klingende Name „Bocklemünd“ erklärt sich aus der leicht hügeligen Lage. Der alte Name „Buchilomunti“ bedeutet soviel wie buckliger Berg. Die Hügel markieren den Rand der Mittelterrasse am Übergang zur Niederterrasse der Kölner Bucht. Das benachbarte Mengenich bildete mit Bocklemünd stets ein Zwillingsdorf. Mengenich als keltisch-römische Siedlung trägt seinen Namen aus Magniniacum.
Das bedeutet „Siedlung des Magninus“. Beide Ortschaften wurden 1888 nach Köln eingemeindet. Die damals knapp 1000 Seelen zählende Einwohnerschaft hat sich bis heute mehr als verzehnfacht. Die größten Zäsuren in der Geschichte waren der Bau der Großsiedlung und der Arzneifabrik Nattermann.
Die alten Höfe
Am östlichen Ortseingang nahe der Militärringstraße sind mehrere Höfe erhalten, wenn auch zum Teil nicht mehr im ursprünglichen Erscheinungsbild. Trotz des bisweilen dörflich-bäuerlichen Charakters: Landwirtschaft wird nirgendwo mehr betrieben.
Der Arnoldshof aus dem 18. Jahrhundert wurde bis 1948 landwirtschaftlich genutzt. Danach verfiel er für mehrere Jahrzehnte. Dem vollständigen Verfall entging der Hof dank des Umbaus zur Wohnanlage. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich der Fetten- und der Weyerhof (Bild). Auch diese Bauten stammen aus dem 18. Jahrhundert. Sie stehen unter Denkmalschutz. Die Ursprünge reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück.
Der Bürgerverein Bocklemünd kümmert sich um die Historie und das Wohl der Menschen im alten Teil von Bocklemünd. Dazu gehört unter anderem das Engagement für das „Bürgerplätzchen“ an der Grevenbroicher Straße. Hier ließ der Verein einen Bücherschrank aufstellen vis à vis der Geschäftsstelle in einem historischen Hofgebäude.
Lernen im alten Zwischenwerk
„Waldschule“ steht über dem Eingangstor des immer noch trutzig wirkenden „Zwischenwerk IIIb“. Von den 1920er bis in die 1970er Jahre wurde das ehemalige Militärgebäude – ein Rest des preußischen Festungsringes – als Lernort für Kölner Schüler genutzt, ähnlich der Freiluft- und Gartenschule (Freiluga) in Müngersdorf.Heute wird das Außengelände an Schulklassen, Vereine oder Privatpersonen für Veranstaltungen vermietet. Das Gebäude selbst ist zum Teil als Werkstatt vermietet.
Es befindet sich an der Ecke Buschweg/Militärringstraße. Ein Besuch lässt sich also gut mit einem Spaziergang durch den Nüssenberger Busch verbinden. Wie alle Forts des ehemaligen Festungsgürtels ist auch das 1877 fertiggestellte Zwischenwerk nicht mehr vollständig erhalten. Lediglich die „Kehlkaserne“, das der Stadtseite zuwandte Gebäude, blieb stehen. Regelmäßig werden Führungen angeboten.
Der Elefant am Ollenhauerring
Kunstobjekte gibt es im Stadtteil eher wenige. Eine Bronzeplastik am Ollenhauerring bildet nicht nur eine der ganz wenigen Ausnahmen. Die Elefantenskulptur genießt den Rang als Wahrzeichen für die vor 50 Jahren erbaute Siedlung Bocklemünd-Mengenich. Sie schmückt den Außenbereich einer Wohnanlage, die daher im Volksmund „Elefantenhäuser“ genannt wird.
Die aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenkende Skulptur ist eine Auftragsarbeit der Wohnungsbaugesellschaft Grund und Boden, die den Großteil der Gebäude in der Siedlung errichtet hat. Wer sie zum ersten Mal sieht, dürfte etwas überrascht sein, da sie doch eher klein ist – aber Größe ist eben nicht entscheidend, um es zu einem echten Wahrzeichen zu bringen, wie schon das „Manneken Pis“ in Brüssel oder die „Kleine Meerjungfrau“ in Kopenhagen zeigen.
Fort IV
Als Teil des ehemaligen Festungsringes ist das Fort IV am Freimersdorfer Weg mit seinen nach wie vor beeindruckenden Ausmaßen immer noch sehenswert. An bestimmten Tagen im Jahr – wie dem Tag des Offenen Denkmals – können Besucher sogar einen Blick in das Innere werfen und sich von Experten für diese Epoche über die Verhältnisse in den Forts berichten lassen.
Aber auch von außen beeindruckt das über einen schmalen Pfad vom Freimersdorfer Weg aus zugängliche Bauwerk. Auf seiner Rückseite befindet sich das „Alte Poststadion“. Die idyllische Sportanlage des Vereins TPSK-Köln mit Tennisplätzen, Fußball- und Beachvolleyballfeldern liegt ebenfalls am Freimersdorfer Weg. Das Vereinsheim beherbergt eine Gaststätte: www.altespoststadion.de
Baadenberger Senke und der Stöckheimer See
Die Baadenberger Senke und der Stöckheimer See bilden ein kleines Naturschutzgebiet am westlichen Rand Bocklemünds. Es grenzt an den Stadtbezirk Chorweiler und das Stadtgebiet von Pulheim, wo das Naherholungsgebiet Pulheimer See und die Pulheimer Laache dem Besucher weitere Naturerlebnisse bieten.
Im Naturschutzgebiet sollten die Wege nicht verlassen werden, um die Botanik sowie Vögel und andere Tiere nicht zu stören. Grillen und offene Feuer sind selbstverständlich verboten. In das Gebiet gelangt man vom Kappelsweg oder vom Auweilerweg aus.
Nicht weit entfernt liegt nördlich des Stadtteils der Nüssenberger Busch. Auch dort lockt das Naturerlebnis mit einer heideähnlichen Landschaft. Jedoch können die Geräusche der Autobahnen A1 und A57 mitunter ziemlich laut werden, je nach Tageszeit.