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Kölner StudierendenwerkEnergiekrise: „Wir können Preiserhöhungen nicht ausschließen“

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Jörg J. Schmitz ist der Leiter des Kölner Studierendenwerks.

Köln-Sülz – Einbruch bei den Einnahmen in den Mensen, hohe Energiekosten, aber weiterhin eine große Nachfrage nach Wohnungen: Das Kölner Studierendenwerk steht vor großen Herausforderungen. Von einer gemischten Bilanz sprach Geschäftsführer Jörg J. Schmitz bei der Vorstellung des Geschäftsberichts für das Jahr 2021.

Kölner Studierendenwerk: Erholung nach der Pandemie

Vor allem der Geschäftsbereich der Mensen und Bistros konnte sich nicht erholen, denn der Großteil der Veranstaltungen an den sieben vom Studierendenwerk betreuten Kölner Hochschulen fand weiter online statt und in den Unis hielten sich kaum Studierende auf. Der Umsatz der Gastronomie belief sich 2021 deswegen auf nur etwa zwei Millionen Euro – im Vergleich zu über zwölf Millionen im Jahr 2019. „Im Jahr 2022 sehen wir ab dem Sommer eine Erholung, aber die meisten Bistros und Mensen sind noch lange nicht wieder bei hundert Prozent“, sagte Jörg Schmitz.

Allerdings sehe man eine erhöhte Nachfrage nach vegetarischen und veganen Speisen. Deswegen wurde auch ein monatlicher veganer Freitag eingeführt.

Preise könnten in Zukunft auch für Studierende steigen

Der gesunkene Umsatz in der Gastronomie habe bislang nur in wenigen Fällen zu Entlassungen und nicht zu Einschränkungen im Angebot geführt, sagte Schmitz. „Allerdings mussten wir die Preise für Mitarbeiter der Hochschulen erhöhen und auch für die Studierenden können wir das leider in Zukunft nicht ausschließen.“

Neben einer gesunkenen Nachfrage durch die Pandemie habe das auch mit steigenden Einkaufs- und Energiepreisen zu tun, die man möglicherweise auch an die Studierenden weitergeben müsse. Die Teuerung stelle das Werk aktuell vor die größte Herausforderung. So habe man es im Bereich der Energiekosten teilweise mit Steigerungen von mehr als hundert Prozent zu tun.

Geschäftsführer: „Vielleicht müssen wir das Angebot überdenken“

Aus diesem Grund habe man auch den Sozialbeitrag für die Bewohner der studentischen Wohnheime in diesem Semester leicht erhöhen müssen. „Wenn sich die Nachfrage nach Essen in der Mensa allerdings nicht wieder ganz erholt, müssen wir in Zukunft auch die Zahl an Standorten sowie den breiten Speiseplan überdenken“, sagte Geschäftsführer Schmitz.

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Die Umsätze in den anderen Geschäftsbereichen wie der Vermietung von Wohnheimen veränderten sich im Vergleich zum Vorjahr 2020 nicht maßgeblich. Nach wie vor gebe es eine hohe Nachfrage nach den Wohnungen, wenn auch die Bewerbungen leicht rückläufig gewesen seien.

Studierendenwerk-Chef fordert Reform des Bafög

Mit Blick auf den kommenden Winter forderte Jörg Schmitz weitere Hilfen für die Studierenden. „Ich glaube, wir brauchen eine echte Bafög-Reform. Das heißt: elternunabhängiger, Zuschüsse für finanziell Schwache, Darlehen im Krisenfall“, sagte der Geschäftsführer. Die Bundesregierung hatte eine solche Reform im Koalitionsvertrag angekündigt.

Trotz der Krise konnte das Kölner Studierendenwerk 2021 aber auch erfolgreich neue Projekte starten. Am Weihnachtsabend veranstaltete die Kulturabteilung eine Feier für internationale Studierende, die aufgrund der Pandemie nicht nach Hause reisen konnten. „Die Nachfrage war hoch, das hat echt Spaß gemacht. Wir werden das in diesem Jahr wiederholen“, sagte Unternehmenssprecher Klaus Wilsberg.