Köln – Die Südstadt bekommt eine eigene App, die die Geschichte des Severinsviertels in den 1970er Jahren erzählt. An 15 Stationen werden per „Augmented Reality“ (AR) Bilder und Filme aus dieser Zeit und Geschichten von Zeitzeugen in die reale Umgebung integriert – so dass man in das Jahrzehnt eintauchen kann.
Dazu sind die Südstädter aufgerufen, Bildmaterial und Geschichten aus dieser Zeit beizutragen. Als Zeitzeugen können sie so die App mitgestalten. Dazu kommen Quizze und kleine Aufgaben, die die Tour lebendig machen.
Stollwerck, BAP und Häuserkämpfe
„Köln hat sich insbesondere in den 70er Jahren baulich und kulturell verändert. In Köln liegt die Wiege vieler Kunst- und Musikstile, aber auch die Wiege politischer Bewegungen. Und bereits in den 70ern gab es auch eine erste Energiekrise, eine große Wohnungsnot und eine mit dem Stadtumbau verbundene Gentrifizierung“, sagt Elle Langer, Geschäftsführerin des Berliner Unternehmens Pimento Formate, das die kostenlose App zusammen mit dem Kölner AR-Entwickler Yona erstellen wird.
Und besonders in der Südstadt konzentrierten sich die Entwicklungen. So wurde hier in den 70er Jahren die Stollwerck-Produktion eingestellt, es gab die ersten Häuserkämpfe und die Bands Bläck Fööss, die bei dem Projekt mitmachen, und BAP wurden gegründet.
Einkaufen auf der Severinstraße
Copyright: Wolfgang Becker
Für junge Menschen seien diese Veränderungsprozesse und das damalige Lebensgefühl oft nicht mehr fassbar. Doch wie war es früher? Wie sah es hier aus? Wie haben sich junge Menschen damals in der Stadt gefühlt? Was hat sich hier einmal ereignet? Die Wirtschaftsförderung Köln-Business unterstützt das Projekt.
Treffen in der Gaststätte Wirtz
Zeitzeugen sind am Dienstag, den 30. August, von 17.30 bis 19 Uhr in die Gaststätte Wirtz, Isabellenstraße 1, eingeladen. Alte Fotoalben, Filme und Lieblingsgeschichten aus den 70ern werden hier für das Projekt gesammelt.
