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TankobotKölner Thrash-Metal-Band will erstes Album veröffentlichen

Lesezeit 4 Minuten

Daniel Potes, Julian Metz, Torsten Munkel und Jürgen Üstün (v.l.n.r.) spielen Thrash/Death Metal mit Einflüssen aus verschiedenen Stilrichtungen.

Köln – Von den Mühen, die es mit sich bringt als Rockmusiker erfolgreich zu sein, sangen schon AC/DC in ihrem Klassiker „It’s A Long Way To The Top (If You Wanna Rock ’N’ Roll)“. Zwar wurden die Mitglieder der Kölner Thrash-Metal-Band Tankobot weder verprügelt noch ausgeraubt, wie in dem Song erzählt wird, aber ihr Weg verlief oft zäh und voller Hindernisse.

Ähnlich chaotisch ist auch die Erinnerung an die Namensgebung für die Formation. „Wie bei jedem guten Bandnamen war eine Menge Alkohol im Spiel“, erinnert sich Daniel Potes grinsend. „Es ging um Panzer und die Kampfroboter aus dem Computerspiel Mechwarrior. Manowar waren irgendwie auch noch im Spiel.“ Wer die Idee letztlich hatte, lässt sich nicht mehr klären. Immerhin soll 2020 endlich das erste Studioalbum fertig gestellt werden.

Tankobot 2004 gegründet

Schon Mitte der 1990er Jahre musizierte Bassist und Sänger Jürgen Üstün gemeinsam mit Gitarrist Potes in einer Schülerband. Nach der Schulzeit verloren sich die beiden vorübergehend aus den Augen. Tankobot gründeten die Schulfreunde 2004. Die beiden sind bis heute die kreative Zentrale der Thrasher. Potes ist für das Riffing zuständig, während Üstün die Texte dazu liefert. Tagtägliche Verführungen, die Ungerechtigkeit in der Welt und die für dieses Subgenre beinahe verpflichtende Kritik an der Gesellschaft bilden die Themen. Dabei fällt Üstün nicht immer direkt mit der Tür ins Haus, sondern arbeitet gerne mit Metaphern.

„Irgendwann brachte unser damaliger Schlagzeuger jemanden mit: Das ist der Torsten, der spielt jetzt bei uns Gitarre“, erzählt Potes von der Vervollständigung der ersten Besetzung der Band. Im Gründungsjahr gab es auch gleich den ersten Auftritt. „Das war auf dem Bauwagenplatz an der Krefelder Straße. Da musste man sich seinen Eintrittspreis erwürfeln“, erinnert sich Üstün an die Live-Premiere.

Steckbrief

Jürgen Üstün (43, Bass und Gesang) ist Radiooptimierer im Mobilfunk-Bereich, Daniel Potes (40, Gitarre) arbeitet als Kaufmann im Einzelhandel, Torsten Munkel (38, Gitarre) ist Softwareentwickler und Julian Metz (21, Schlagzeug) studiert das Fach erneuerbare Energien. Tankobot spielen Thrash Metal mit einer leichten Death-Schlagseite. Haupteinfluss sind die Bands aus dem Thrash-Metal-Hotspot in der Bay Area, ergänzt durch Gruppen wie Slayer, Carcass und Napalm Death.

Der nächste Auftritt findet am Freitag, 28. Februar, statt. Die Band spielt ab 19 Uhr im Jugendzentrum Bauhaus am Pfarrer-Kenntemich-Platz 29, 53840 Troisdorf.

www.tankobot.de

www.tankobot.bandcamp.com

Nach nur einem Jahr schien die Gruppe aber schon wieder am Ende zu sein. Sänger Hans Hornung zog nach Berlin. „In der Folge war das dann bis 2010 alles eher larifari“, fasst Potes den für Tankobot unbefriedigenden Zustand zusammen. Üstün spielte damals auch für die Kölner Genre-Kollegen von Damage Source. Es dauerte dann bis 2011, ehe eine feste Formation gefunden war. Vereinzelt trat die Band auf, wie etwa 2014 bei dem beliebten Underground-Format „Rhein In Blood“ im Jugendpark.

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Im darauffolgenden Jahr entstand eine, schlicht „Demo 2015“ genannte, erste Veröffentlichung. Damit bewarb sich die Gruppe beim Sonic Ballroom an der Oskar-Jäger-Straße als Support für die amerikanische Heavy-Metal-Band Night Demon, die inzwischen international den Durchbruch geschafft hat. „2016 bis 2018 sind dann wieder so dahin geplätschert“, resümiert Potes weiter.

Schließlich trennte sich die Formation Anfang 2019 von ihrem Schlagzeuger. „Das war keine leichte Entscheidung, da wir ja auch alle befreundet sind“, beschreibt Gitarrist Torsten Munkel die Situation. „Mit ihm war eine Weiterentwicklung leider nicht möglich, aber wir haben das geklärt und uns im Guten getrennt“, ergänzt Üstün. Über eine Online-Anzeige stießen die drei verbliebenen Metaller auf Julian Metz. Da der Schlagzeuger zwanzig Jahre jünger ist als die Kollegen brachte er auch neue Einflüsse in die Gruppe, wie etwa durch seine Lieblingsband Meshugga. „Ich kenne viele der älteren Bands gar nicht“, sagt Metz. „Die Motivation ist jetzt wieder viel höher, wenn alle mit vollem Einsatz dabei sind“, freut sich Potes über die neue Energie bei Tankobot.