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Kölner UniklinikHunderte Mitarbeitende folgen Aufruf zum Warnstreik

Lesezeit 2 Minuten
Streikende Warnstreik Uniklinik

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Uniklinik Köln zum Warnstreik aufgerufen.

Köln – Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Universitätsklinik Köln sowie der fünf weiteren großen Unikliniken in NRW vom heutigen Dienstag an bis einschließlich Mittwoch zum erneuten Warnstreik aufgerufen.

In Köln folgten diesem Aufruf trotz trübem Regenwetters wieder mehrere hundert Menschen. Wie bereits eine Woche zuvor, versammelten sich die Streikenden am Vormittag vor den Klinikgebäuden an der Kerpener Straße und zogen von dort aus mit lauten Sprechchören, Musik sowie gemalten Bannern mit ihren Forderungen zum Albertus-Magnus-Platz, wo auf einer Bühne eine Kundgebung stattfand.

Warnstreik Uniklinik Banner

Mit Bannern verkünden die Streikteilnehmenden ihre Forderungen.

„Nicht erst in der Pandemie ist deutlich geworden, dass die Arbeitsbedingungen in den Kliniken katastrophal sind“, sagte Maja Wieland, Gewerkschaftssekretärin für den Gesundheitsbereich im Verdi-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen. „Seit Jahren fordern wir mehr Personal und eine höhere Bezahlung. Die Beschäftigten in den Unikliniken erbringen mit ihrer Arbeit täglich einen wichtigen Beitrag für eine leistungsfähige und funktionierende Krankenpflege und erwarten dafür eine faire Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen.“

Arbeitgeber sollen Situation in der Pflege geleugnet haben

In der zweiten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder hätten die Arbeitgeber die Situation in der Pflege geleugnet, kritisiert Wieland die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), aufgrund der Corona-Pandemie bestehe lediglich eine „temporäre Belastung“, die nicht dauerhaft honoriert werden müsse.

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Nach Auffassung der Gewerkschaft sei Druck durch Warnstreiks nun die einzige Möglichkeit, die „Blockadehaltung der Arbeitgeber aufzubrechen“, so Wieland weiter. Verdi fordert für die rund 1,1 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder unter anderem eine Anhebung der Einkommen um fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden.

Streik von bis zu 2000 Tarifbeschäftigten an Unikliniken

In NRW wollen am Dienstag bis zu 2000 Tarifbeschäftigte an den Unikliniken streiken, nachdem vor zwei Wochen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst ohne Ergebnis beendet worden waren. Für Ende des Monats ist die dritte Verhandlungsrunde in Potsdam angesetzt. Die TdL hatte die Forderungen von Verdi bislang als überzogen zurückgewiesen. Dem Aufruf der Gewerkschaft zufolge, sollen sich außerdem die Beschäftigten von Universitäten, Hochschulen, Straßen NRW sowie IT NRW, Staatsanwaltschaften, Bezirksregierungen und Amtsgerichten an den Streikaktionen beteiligen.

Im Gesundheitswesen sind ab den Frühdiensten die Unikliniken in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster von dem Warnstreik betroffen. Die Notfallversorgung sei aber sichergestellt, hieß es. Während der Streiks würden Notdienstvereinbarungen zum Schutz der Patientinnen und Patienten gelten.