Roland Jankowsky ist seit mehr als 25 Jahren der „Overbeck“ in der ZDF-Krimiserie „Wilsberg“. Doch sein Geld verdient er mit etwas anderem.
„Lesungen sind Hauptstandbein“Kölner „Wilsberg“-Star gastiert mit Krimis im Gloria
Es war ein anstrengendes Jahr 2023 für Roland Jankowsky. Der Darsteller des kultigen Kommissars Overbeck aus „Wilsberg“ hat vier Folgen der ZDF-Serie abgedreht, vor allem aber hat er 90 Lesungen mit Krimi-Kurzgeschichten absolviert. Als Ein-Mann-Show war er in ganz Deutschland unterwegs. Und 2024 ist schon durchgeplant. Es sind wieder rund 90 Lesungen, am 24. Januar gastiert der gebürtige Leverkusener, der schon lange in Köln lebt, im Gloria mit seinem Programm „Wenn Overbeck (wieder)kommt“.
Zwischen den letzten Drehtag für „Wilsberg“ am 14. Dezember und den Beginn der Lesetour hat Jankowsky den Ski-Urlaub mit Ehefrau und elfjähriger Tochter gelegt. „Das will alles getaktet sein: Falls ich mir da ein Bein breche, bin ich rechtzeitig zum Start der nächsten Dreharbeiten Anfang März wieder fit“, sagt Jankowsky beim Telefongespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Und meint das nur halb im Spaß. Denn ein Darsteller mit gebrochenen Knochen ist nicht einsatzfähig.
„Wilsberg“-Star sucht ständig nach gutem Krimistoff
Seit mehr als 25 Jahren ist Jankowsky bei „Wilsberg“ dabei, am 13. Januar wird die 80. Folge ausgestrahlt. Die Rolle als Overbeck, der obercool sein will, aber ständig in Fettnäpfchen tritt, hat ihm viel Popularität und im unwägbarem Beruf des Schauspielers auch Stabilität gebracht. „Aber eine Lebensversicherung ist die Rolle nicht.“ Deshalb hat er schon vor zehn Jahren seine Lesetouren gestartet. „Das ist inzwischen mein Hauptstandbein. Ich bin mein eigener Hauptarbeitgeber, das gibt mir sehr viel Freiheit. Und ich kann auch mal selber mit mir schimpfen.“
Jankowsky liest schräge Krimi-Kurzgeschichten, es ist schon sein sechstes Programm. Gut geschriebenen Stoff zu finden, sei schwierig. „Man muss durch viel 'Schatten', bis man zur 'Sonne' kommt.“ Frau und Tochter helfen bei der Auswahl. „Wir haben ein Sternesystem entwickelt, fünf Sterne sind die höchste Auszeichnung. Dann wird der Text genommen.“ Im vergangenen Sommer war er auch schon mal fast zwei Monate am Stück unterwegs. „Da bin ich ganz schön auf den Felgen gegangen.“ Deshalb will er 2025 die Lesungen ein bisschen herunterfahren.
Aber erst einmal freut er sich auf den Abend in Köln. „In der vertrauten Heimatstadt zu lesen, ist etwas Besonderes.“ Die Dreharbeiten für die Reihe „Wilsberg“, die in Münster spielt, sind ohnehin ein Heimspiel für ihn. „In Münster drehen wir die stadttypischen Außenaufnahmen, der Rest wird in Köln und Umgebung gedreht.“ Denn hier stehen die Studios und wohnen die Teams in der Regel. Und Roland Jankowsky eben auch.
Roland Jankoswky gastiert mit seiner Krimi-Lesung „Wenn Overbeck (wieder)kommt…“ am 24. Januar, 20 Uhr, im Gloria, Apostelnstraße 11. Tickets gibt es unter www.gloria.koeln/programm