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Schwarzarbeit und illegale BeschäftigungKölner Zoll wird bei europaweiter Aktion auf Großbaustelle in Ossendorf fündig

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Der Zoll kontrolliert Taxifahrer auf Mindestlohn und Einhaltung der Arbeitszeit.

Insgesamt kontrollierte der Zoll 24 Firmen und 89 Personen in Köln (Symbolbild).

Insgesamt kontrollierte der Zoll 24 Firmen und 89 Personen in Köln, in ganz Deutschland waren mehr als 3300 Beamte im Einsatz.

Beamte des Kölner Zolls haben am Donnerstag im Rahmen europaweiter Kontrollen insgesamt 24 Firmen und 89 Personen in Köln überprüft. Auf einer Großbaustelle in Ossendorf trafen sie dabei auf einen 49-jährigen Mann aus Aserbaidschan, der dort von einer Gerüstbaufirma illegal beschäftigt wurde, wie der Kölner Zoll mitteilt. „Unsere Ermittlungen richten sich nun in erster Linie gegen die Arbeitgeber dieser Personen. Noch vor Ort wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Über die weiteren aufenthaltsrechtlichen Maßnahmen entscheiden jetzt die zuständigen Ausländerbehörden“, sagte Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.

Bei zwei kontrollierten Personen gebe es außerdem Hinweise darauf, dass sie schwarz beschäftigt wurden, bei zwei weiteren Hinweise auf den Missbrauch von Sozialleistungen, so die Behörde weiter.

Mehr als 3300 Zöllner in Deutschland im Einsatz

„Die Befragung der Beschäftigten vor Ort ist nur der Einstieg in unsere Arbeit. Erst nach Auswertung und Überprüfung der Arbeitnehmerangaben lässt sich sagen, ob alle angetroffenen Personen auch ordnungsgemäß zur Sozialversicherung gemeldet sind, oder ob weitere Personen zu Unrecht Sozialleistungen beziehen“, so Ahland. Einen Großteil der Firmen werde man erneut aufsuchen, um zu überprüfen, ob sie den Mindestlohn einhalten.

Auch in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis kontrollierte der Zoll unter anderem Restaurants, Nagel- und Massagestudios, Geschäfte, Baustellen sowie Wochenmärkte. Fast 150 Einsatzkräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) waren an der Aktion beteiligt. Auch Einsatzkräfte der Polizei, der Bezirksregierung und der Berufsgenossenschaft Bau nahmen daran teil.

Mit den Kontrollen beteiligte sich der Kölner Zoll an grenzüberschreitenden Prüfaktionen in der Europäischen Union, nach eigenen Angaben handelt es sich um einer der bisher größten Kontrollen dieser Art. Auch zwei Arbeitsmarktinspektorinnen aus Zypern nahmen an den Kontrollen in Köln teil.

Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag dabei in Deutschland; insbesondere grenzüberschreitende Fälle von Schwarzarbeit standen laut Zoll im Fokus. „Die Aktion zeigt, dass die Mitgliedstaaten zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung eng zusammenarbeiten und geschlossen gegen die Umgehung des Mindestlohnes vorgehen“, so der Kölner Zoll. In Deutschland waren am Donnerstag mehr als 3300 Zöllnerinnen und Zöllner im Einsatz, mehr als 20 EU-Mitgliedsstaaten schickten Beobachter nach Deutschland.