Amurtiger sind durch Lebensraumzerstörung, Bejagung und Wilderei bedroht. Noch werden Mama Katinka und die Babys ganz in Ruhe gelassen.
„Hochbedrohte Art“Seltene Tigerbabys im Kölner Zoo – erste Geburt seit elf Jahren
Der Kölner Zoo freut sich über Nachwuchs bei den Amurtigern: Am Morgen des 19. April brachte die fast 13-jährige Tigerin Katinka zwei Jungtiere zur Welt. Vater ist der achtjährige Kater Sergan. Die beiden Tiere hatten bereits wenige Wochen nach Katinkas Ankunft im Zoo harmoniert und es kam zu mehreren Paarungen.
Katinka war extra aus Nürnberg nach Köln geholt worden, in der Hoffnung auf baldigen Nachwuchs. Alexander Sliwa, Kurator im Kölner Zoo, freut sich über den Zuwachs: „Wir sind außerordentlich glücklich über den besonderen Zuchterfolg bei dieser hochbedrohten Art.“
Erst mit acht bis neun Wochen wird der Zoo das Geschlecht der Jungtiere bei der ersten Impfung bestimmen können. Die Tigerfamilie befindet sich vorerst in einer nicht öffentlichen Wurfhöhle hinter den Kulissen, Mutter Katinka und ihr Nachwuchs sollen die maximale Ruhe haben.
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Tigerbabys per Live-Kamera bestaunen
In der angrenzenden Schauanlage ist aktuell kein Tiger zu sehen – Grund ist, dass Vater Sergan oft an den Schieber der Wurfhöhle schlägt und der Zoo Störungen von Mutter und Jungtieren in den ersten Tagen vermeiden will. Auch die Tierpflegerinnen und Tierpfleger haben keinen Kontakt zum Wurf, um den Aufbau der Mutter-Kind-Beziehungen nicht zu stören.
Wer dennoch sehen möchte, was so los ist in der Wurfhöhle, kann sich Bilder ansehen, die per Live-Kamera übermittelt werden. In einigen Monaten sollen die Jungtiere, nach Abschluss aller Impfungen, der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die genaue Vorstellungszeremonie hängt von der weiteren Entwicklung ab.
Dies ist die erste Tigergeburt im Kölner Zoo seit elf Jahren. Amurtiger, auch als Sibirische Tiger bekannt, sind in den Amur- und Ussuri-Gebieten des russischen Fernen Ostens beheimatet. Ihre Bestände haben sich durch Schutzmaßnahmen auf rund 500 Tiere erholt, nachdem sie 1940 auf nur etwa 50 Tiere gesunken waren. Trotz dieser Verbesserung sind sie weiterhin durch Lebensraumzerstörung, Bejagung und Wilderei bedroht.
Weltweit gibt es nur noch etwa 4500 freilebende Tiger. Zoos wie der Kölner wollen durch Zuchtprogramme dazu beitragen, die Tiere zu schützen. Der Kölner Zoo hat seine Anlage für Amurtiger in Zusammenarbeit mit dem WWF modernisiert und erweitert, um den Tieren optimale Bedingungen zu bieten.
Ende Januar waren im Kölner Zoo bereits Löwenjunge zur Welt gekommen. (red)