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Nah an die Mutter geschmiegtKölner Zoo stellt seltene Lemuren-Zwillinge vor

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Bambuslemuren sind vom Aussterben bedroht. Umso größer war die Freude im Kölner Zoo, als im Juni gleich Zwillinge geboren wurden.

Im Kölner Zoo ist gerade viel los. Bei Löwen, Tigern, Antilopen, Gürteltieren, Okapis und Erdmännchen – überall gibt es Jungtiere. Der Zoo spricht mittlerweile sogar von einem Babyboom. Besonders groß war aber die Freude, als es im Juni auch bei den Bambuslemuren Nachwuchs gab.

Weltweit ist eine Zwillingsgeburt erst einmal geglückt – vor 20 Jahren

Vorsichtig schauen zwei kleine Köpfe aus dem braunen Fell der Mutter hervor. Noch leben die beiden Neugeborenen eng an den Körper der Mutter gedrückt. Erst in einigen Wochen werden sie sich von ihr lösen und die ersten Geh- und Kletterversuche machen. Bisher leben die Bambuslemuren zu dritt im Gehege im Madagaskarhaus. Mutter Izy und Vater Woody haben zuletzt vor drei Jahren mit dem männlichen Lemur Dakari Nachwuchs bekommen. Jetzt sind im Juni die Zwillinge zur Welt gekommen. Das sei äußerst selten, erzählt Zoo-Kuratorin Johanna Rode-White. Weltweit ist eine Zwillingsgeburt von Bambuslemuren in einem Zoo erst einmal geglückt – und das ist über 20 Jahre her, berichtet Rode-White.

Eines der Jungtiere schmiegt sich an die Mutter.

Eines der Jungtiere schmiegt sich an die Mutter.

Bambuslemuren gibt es nur in sehr wenigen Zoos: Weltweit leben nur 37 Tiere in Tiergärten, der Kölner Zoo ist deutschlandweit der einzige, der die Primaten hält. In der freien Wildbahn sind die Tiere vom Aussterben bedroht, sagt Rode-White. Bambuslemuren leben ausschließlich im Regenwald Madagaskars. „Leider wird in Madagaskar sehr viel abgeholzt“, so die Zoo-Kuratorin. Dadurch sei ihr Lebensraum immer mehr in Gefahr. Seit 1987 versucht man deswegen, Lemuren auch in Zoos zu halten.

Die Zwillinge bleiben nun erst einmal lange bei der Mutter, erzählt Rode-White weiter. Ungefähr zwei Jahre dauere die Aufzucht von Bambuslemuren. Mindestens so lange werden die Zwillinge im Kölner Zoo leben, danach werden sie möglicherweise an andere Zoo gegeben. Das Geschlecht der Neugeborenen kann erst festgestellt werden, wenn sie beginnen, sich von der Mutter zu lösen. Mit der Namensgebung muss der Kölner Zoo deswegen vorerst noch warten.