KommentarDie Planung für den Radschnellweg Köln-Frechen dauert viel zu lange
Am Ende wird mehr als ein Jahrzehnt vergangen sein, bis der erste Kölner Radschnellweg zwischen der Universität und dem Frechener Bahnhof gebaut worden und nutzbar ist – schnell ist bis dahin an diesem Weg überhaupt nichts gewesen.
Das Projekt verdeutlicht einmal mehr, warum es mit der Mobilitätswende nicht voran geht. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren dauern ohnehin schon unverhältnismäßig lange. Dann kommt auch noch die Politik hinzu, die Veränderungen wünscht.So werden wichtige Projekte oft jahrelang zwischen Verwaltung und Ausschüssen hin- und hergeschoben, bis es tatsächlich an die Umsetzung geht. Im vorliegenden Fall kommt erschwerend hinzu, dass das Land beteiligt ist, was die Wege noch weiter und die Prozesse noch komplexer und langwieriger macht.
Routen in alle Himmelsrichtungen
Das noch fehlende Baugrundgutachten mag nun sicher nicht das entscheidende Problem sein, das zu einer Verzögerung führt. Es verdeutlicht aber, dass nicht zielgerichtet genug gearbeitet wird. Warum liegt ein Baugrundgutachten acht Jahre nach Beginn der Planungen nicht längst vor? Diese Frage stellt sich vor allem vor dem Hintergrund, dass solche Untersuchungen bei größeren Bauprojekten eigentlich zur Routine gehören.
Um dem Ganzen zumindest noch einen positiven Aspekt abzugewinnen, bleibt zu hoffen, dass die Stadt aus diesem Vorhaben gelernt hat. Denn es soll nicht bei diesem einen Radschnellweg bleiben – es ist vorgesehen, dass solche Routen in Zukunft in alle Himmelsrichtungen führen sollen, um möglichst alle weiter außen liegenden Stadtteile und das Umland anzubinden.
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Es ist nicht zu akzeptieren, wenn nun bei allen Projekten zehn Jahre bis zur Umsetzung ins Land gehen. Die Stadt muss die Messlatte hierbei deutlich höher legen als bislang, und der Stadtrat muss sicherstellen, dass seine Beschlüsse zügig umgesetzt werden. Dass Radschnellwege ein Schlüssel zur Verkehrswende sind, ist bereits belegt – jetzt müssen sie nur noch schnell gebaut werden.