Wie es mit dem Großmarkt nach 2025 weitergeht, ist weiterhin unklar. Grüne und CDU weichen dem Thema aus, meint unsere Autorin.
KommentarVom Großmarkt zum „Food Hub“ – Grüne und CDU suchen lieber einen neuen Begriff als eine Perspektive
Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis – so lautet ein beliebtes Sprichwort. Und es passt gut in die aktuelle Diskussion um die Zukunft des Großmarkts im Kölner Stadtrat. Ungeachtet dessen, ob ein Verbleib des Großmarkts in Raderberg bis 2028 – wie von der Opposition gefordert – realistisch ist: Der Weg von Grünen und CDU, dem drängenden Thema mit einer Projektgruppe und einer Umbenennung entgegenzutreten, ist lediglich eine Ausweichtaktik.
Einen Interimsort für den Großmarkt zu finden, ist unrealistisch
„Die Überführung nach Marsdorf ist lange beschlossen. Aber wir ändern nicht nur den Ort, sondern auch die Bezeichnung“, sagte Derya Karadag von den Grünen. „Vom Großmarkt sind wir zum Frischezentrum gekommen. Jetzt nennen wir es vielleicht sogar ‚Food Hub‘“, so Karadag. Denn es brauche ein modernes Zentrum für frische Lebensmittel, an dem auch Ernährungsaufklärung stattfinden könnte. Aber sich einen neuen, englischen Namen für einen Großmarkt auszudenken, hilft nicht, wenn der geeignete Ort dafür fehlt. Bis Ende des Jahres dafür nochmal ein neues Konzept ausarbeiten zu wollen, dürfte unrealistisch sein.
Ebenso wie die Suche nach einem Interim sollte – und dafür spricht aktuell alles – ein nahtloser Umzug nach Marsdorf nicht möglich sein. Wo sollte sich ein solches Interim ansiedeln, wenn schon der Platz auf dem Areal am westlichen Stadtrand offenbar nicht ausreicht? Bei den Markthändlern wird sich nach dieser Entscheidung im Stadtrat der Eindruck erhärten: Unsere Zukunft wird weiter aufgeschoben. Und dieser Eindruck ist gerechtfertigt.